Die CAR-T-Zelltherapie stellt einen neuen Ansatz in der Krebsbehandlung dar. Die Tumore werden bei autologen Therapie mit körpereigenen Abwehrzellen – modifizierten T-Zellen – bekämpft. Nun konnte Biontech für die Kombination aus CAR-T und mRNA positive Studienergebnisse verzeichnen.
Bei der CAR-T-Zelltherapie handelt es sich um eine Immuntherapie, bei der T-Zellen aus dem Körper entnommen werden und gentechnisch verändert werden. Dabei steht CAR für „chimeric antigen receptor“, also „chimärer Antigen-Rezeptor“. Dadurch, dass die Zellen jedem Patienten entnommen werden müssen, um mit diesem Rezeptor versehen zu werden, handelt es sich bei der Behandlung um eine Individualtherapie. Der Rezeptor sorgt dafür, dass die T-Zellen die Tumorzellen besser erkennen können.
Bei soliden Tumoren zeigte sich bisher das Problem, dass die kurzlebigen CAR-T-Zellen es nicht schafften bis in die Tiefe der Tumore einzudringen. Gleichzeitig weisen solide Tumoren viele ähnliche Oberflächenstrukturen wie gesundes Gewebe auf, sodass kaum Angriffsfläche für veränderte T-Zellen vorhanden ist.
Nun konnte Biontech in einer Phase-I/II-Studie zur CAR-T-Zelltherapie (BNT211) in Kombination mit einem mRNA-Impfstoff-Booster zeigen, dass die innovative Behandlung bei soliden Tumoren wirksam ist. mRNA übernimmt die Rolle eines Wirkverstärkers. Durch den Zusatz kann die Wirkdauer der CAR-T-Zelltherapie verlängert werden.
Neuer Angriffspunkt für die modifizierten T-Zellen sollte das Antigen Claudin-6 (CLDN6) sein. Diese Verbidnung wird nur beim Ungeborenen exprimiert. Sobald das Baby auf der Welt ist, findet keine Herstellung mehr statt. Lediglich in Tumoren tritt die Verbindung auf. Somit schien CLDN6 ein perfekter Angriffspunkt.
Die zusätzlich injizierte mRNA soll zur Vermehrung der T-Zellen im Körper führen. CARVac, so der Name des mRNA-Vakzins, liefert die mRNA von CLDN6 an die Antigen-präsentierenden Zellen. In ersten Studienergebnissen konnte gezeigt werden, dass Biontech die Lebensdauer der modifizierten T-Zellen durch den Zusatz des mRNA-Impfstoffes verlängern konnte.
Bisher wurde die Therapie im Rahmen der PhaseI/II.Studie bei Patient:innen mit Hodenkrebs, Sarkomen, Magenkrebs, Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs und Eileiterkrebs angewendet.
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