Bei der Anwendung des Antiepileptikums Sabril (Vigabatrin) kann es zu Anomalien des Gehirns sowie Bewegungsstörungen kommen. Darauf weist der Pharmahersteller Sanofi-Aventis hin. Die Fachinformation wurde mit entsprechenden Hinweisen ergänzt.
Bei Kleinkindern habe es MRT-Befunde (Magnetresonanztomographie) über Anomalien des Gehirns im Bereich der grauen Substanz gegeben, so das Unternehmen. Die Kinder unter drei Jahren waren wegen infantiler Spasmen mit hohen Dosen Sabril behandelt worden. Die Anomalien traten nur vorübergehend auf oder verschwanden, wenn das Arzneimittel abgesetzt wurde.
Laut Sanofi gibt es einzelne Fallberichte im Zusammenhang mit den MRT-Veränderungen, bei denen motorische Störungen mit Dystonie, Dyskinesie und erhöhtem Muskeltonus aufgetreten sind. Ob eine Assoziation zwischen den Bewegungsstörungen und den Gehirnanomalien besteht, könne derzeit nicht gesagt werden. Möglich sei ein multifaktorieller Zusammenhang mit anderen verabreichten Antikonvulsiva, einer ketogenen Diät oder der Grunderkrankung.
Das Nutzen-Schaden-Verhältnis von Vigabatrin müsse für jeden Patienten individuell beurteilt werden, heißt es nun in der Fachinformation. Eine Dosisreduktion oder ein graduelles Beenden der Therapie sei in Betracht zu ziehen, falls Bewegungsstörungen während der Therapie neu auftreten. Sabril wird zur Behandlung infantiler Spasmen eingestzt. In Kombination mit anderen Antiepileptika dient das Arzneimittel zur Therapie pharmakoresistenter fokaler Anfälle.
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