Kokain

Neue Ansätze gegen Sucht

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Kokain löst molekulare Umbauprozesse an den Synapsen im Belohnungssystem aus. Diese Veränderungen sind verantwortlich für typische Verhaltensmuster der Sucht. Dies zeigen experimentelle Untersuchungen einer Forschungsgruppe aus dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Universität Genf. Die Ergebnisse der Studie bieten den Forschern zufolge neue Ansätze, um Drogenabhängigkeit medizinisch zu behandeln.

Den Forscher gelang es, bei Mäusen genau die Eiweiß-Komponenten in dopaminproduzierenden Nervenzellen auszuschalten, die unter dem Einfluss von Kokain in die Rezeptor-Komplexe eingebaut werden. Die Mäuse wurden dann verschiedenen Tests unterzogen, um ihr Suchtverhalten zu messen. Tiere, bei denen die Forscher die Rezeptor-Untereinheit GluR1 ausgeschaltet haben, zeigten auch nach einem Stopp der Drogenzufuhr ein dauerhaftes Suchtverhalten. Mäuse, bei denen hingegen das NR1-Protein ausgeschaltet wurde, erwiesen sich als resistent gegenüber einem Rückfall in die Sucht.

Die Forscher sind optimistisch, mit Hilfe der Ergebnisse neue Therapieansätze zu finden: „So könnte eine Blockade des NR1-Rezeptors vor einem Rückfall in die Abhängigkeit schützen“, erklärt Professor Dr. Rainer Spanagel. Eine selektive Aktivierung von GluR1 könne dazu beitragen, die Sucht zu bekämpfen.

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