Muskelschwund durch Aknemittel APOTHEKE ADHOC, 08.02.2013 14:25 Uhr
Die Arzneimittelkommission der Ärzteschaft (AkdÄ) weist auf eine besonders schwere Nebenwirkung Isotretinoin-haltiger Präparate hin. Demnach sei ein Fall von Rhabdomyolyse nach der Einnahme des Aknemittels aufgetreten.
Ein Mann hatte laut AkdÄ Isotretinoin zur Behandlung von Akne zunächst oral eingenommen. Da die Therapie nicht ausreichend anschlug, wechselte er auf topische Azelainsäure. Nach dem Sport hatte er Muskelschmerzen. Eine Thrombose wurde ausgeschlossen und die Schmerzen lokal behandelt.
Nach einer körperlich anstrengenden Reise wurde der Patient mit schlechtem Allgemeinzustand ins Krankenhaus eingewiesen. Die Laborwerte zeigten eine Rhabdomyolyse mit beginnendem Nierenversagen. Auch Transaminasen und Entzündungswerte waren erhöht. Schließlich verstarb der Patient.
Die Rhabdomyolyse wurde nach Obduktion auf die Kombination von Isotretinoin und starker körperlicher Belastung zurückgeführt. Der AkdÄ zufolge sind weitere Einzefälle in der Literatur beschrieben.
Von 969 Verdachtsfällen unerwünschter Wirkung von Isotretinoin seien vier über Rhabdomyolyse. Drei Fälle seien nach intensiven sportlichen Aktivität aufgetreten. Zwar werden in der Fachinformation bereits auf Myalgien hingewiesen, ein Hinweis auf Rhabdomyolyse gibt es allerdings bislang noch nicht.