Pandemrix

Narkolepsie-Risiko bei Kindern

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Das Risiko für Narkolepsie nach einer Impfung mit dem H1N1-Impfstoff Pandemrix ist bei Kindern und Jugendlichen um das Neunfache erhöht. Zu diesem vorläufigen Ergebnis kommt die finnische Gesundheitsbehörde THL. Wahrscheinlich führe der Impfstoff zusammen mit weiteren Faktoren zu der Erkrankung.

In Finnland wurden 2009/2010 60 Fälle von Narkolepsie bei Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 19 Jahren beobachtet, 52 davon wurden im Vorfeld der Erkrankung mit Pandemrix geimpft. Neben Finnland meldeten Island und Schweden eine erhöhte Anzahl von Narkolepsie-Fällen.

Auch in Deutschland sind vor allem Kinder an der Schlafkrankheit erkrankt: Bislang seien acht Narkolepsie-Fälle im Zusammenhang mit Pandemrix bekannt, teilte das Paul-Ehrlich-Institut mit. Darunter seien sieben Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 15 Jahren sowie eine 26-jährige Frau. Die Krankheit sei elf Tage bis vier Monate nach einer Impfung aufgetreten. In einem Fall seien bereits vor der Immunisierung Symptome beobachtet worden.

Eine erhöhte Anzahl von Narkolepsie-Fällen sei nicht im Zusammenhang mit anderen Impfstoffen gegen Schweinegrippe oder saisonale Influenza beziehungsweise adjuvantierten Vakzinen für Kindern beobachtet worden, berichtete die WHO. Pandemrix vom Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) wurde in der Grippesaison 2009/2010 in 38 Ländern weltweit eingesetzt.

Eine multinationale Studie, an der neben Deutschland auch die Niederlande, Spanien, Italien, Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Großbritannien, Frankreich und Island teilnehmen, soll den Zusammenhang zwischen Narkolepsie und Pandemrix klären.

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