Notfallmedizin

Nanopartikel zur Blutstillung

/ , Uhr

Mit Hilfe von Nanopartikeln wollen US-Forscher innere Blutungen schneller stoppen. Die Wissenschaftler entwickelten dazu synthetische Blutplättchen aus biologisch abbaubaren Polymeren. Sie sollen im Bedarfsfall gespritzt werden und die Gerinnung beschleunigen, indem sie sich an der Verletzungsstelle mit den Thrombozyten verbinden. Erste Ergebnisse von Tests an Ratten veröffentlichten die Forscher nun im Fachblatt „Science Translational Medicine“.

Bei Ratten, die die Nanopartikel 20 Sekunden nach einer Verletzung injiziert bekamen, reduzierte sich die Zeit bis zur Stillung der Blutung um 23 Prozent im Vergleich zu unbehandelten Tieren. Auch die Wirkung des in der Notfallmedizin eingesetzten rekombinaten Gerinnungsfaktors VIIa konnte übertroffen werden: Die Polymerpartikel benötigten 25 Prozent weniger Zeit zur Stillung der Blutung.

Die Wirkung beruht den Angaben zufolge auf der Wechselwirkung der Partikel mit den Thrombozyten. Nicht gebundene synthetische Plättchen konnten die Versuchstiere innerhalb von 24 Stunden wieder ausscheiden. Weitere Studien müssen nun die Wirkung und Sicherheit beim Menschen untersuchen. Die Partikel sind den Angaben zufolge bereits in anderen Produkten von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen.

Die Forscher hatten nach einem Mittel gegen innere Blutungen gesucht, das Ärzte in ihrem Notfallkoffer mit sich tragen können. „Das Militär ist phänomenal erfolgreich dabei, Methoden zum Stillen von Blutungen zu entwickeln, aber diese Methoden sind beschränkt auf äußere Blutungen, die verbunden werden können“, schrieben die Wissenschaftler. Die Nano-Plättchen könnten daher eine sinnvolle Ergänzung gängiger Therapien darstellen, indem sie auch innere Blutungen stoppen könnten.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Überdosierungen und schwerwiegende Nebenwirkungen
Deferasirox: BfArM warnt vor Umstellungsrisiken
Vierthöchste Zahl der letzten 20 Jahre
Jahresrückblick 2024: 43 neue Arzneimittel

APOTHEKE ADHOC Debatte