Zellgewinnung

Nachwachsende Stammzellen APOTHEKE ADHOC, 16.02.2009 14:33 Uhr

Berlin - 

Bonner Forschern ist es gelungen, aus menschlichen embryonalen Stammzellen Gehirnstammzellen herzustellen. Diese lassen sich nach Angaben der Forscher nahezu unbegrenzt vermehren und konservieren. Aus den stabilen Zelllinien konnten die Wissenschaftler im Labor kontinuierlich verschiedene Sorten menschlicher Nervenzellen gewinnen. Die Ergebnisse sind jetzt in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ erschienen.

Mit den neuen Zellen können die Forscher ihren Bedarf an embryonalen Stammzellen reduzieren, die bisher für jedes einzelne Zellgewinnungsverfahren als Ausgangsmaterial eingesetzt werden mussten. „Die Gehirnstammzellen funktionieren wie eine unerschöpfliche Quelle: Sie liefert über Monate und Jahre menschliche Nervenzellen, ohne dass wir dafür weiter auf embryonale Stammzellen zurückgreifen müssten“, erklärt Professor Dr. Oliver Brüstle, Leiter des Forscherteams.

Dass diese künstlich gewonnenen Nervenzellen auch funktionieren, bewiesen die Bonner direkt im Tierexperiment: Nach Transplantation in das Gehirn von Mäusen nahmen die Zellen Kontakt mit dem Empfängergehirn auf. Sie konnten dann sowohl Signale senden als auch empfangen. „Das ist der erste direkte Beweis, dass sich Nervenzellen aus menschlichen Stammzellen in die Schaltkreise eines Gehirns integrieren können", erklärt Dr. Philipp Koch, Erstautor der Studie.