Genetik

Mutation macht schizophren

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Drei neu entdeckte Gen-Veränderungen können das Schizophrenie-Risiko deutlich erhöhen. Durch spontane Veränderungen des Erbguts - also nicht direkt durch Vererbung - könne eine Schizophrenie möglicherweise quasi aus dem Nichts neu entstehen, stellte ein internationales Forscherkonsortium unter Beteiligung der Universität Bonn, der Ludwig-Maximilian-Universität München sowie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim fest. Die Wissenschaftler sprechen in der aktuellen Ausgabe der britischen Fachjournale „Nature“ und „Nature Genetics“ von einem „aufregenden Schritt vorwärts“.

Träger der neu entdeckten Mutationen hätten ein bis zu 15-fach erhöhtes Risiko, an Schizophrenie zu erkranken. Bislang seien keine weiteren Gen-Mutationen bekannt, die auch nur annähernd so stark zu dieser Krankheit beitragen. Normalerweise seien derartige Mutationen sehr selten. Es gebe jedoch Erbgutregionen, die besonders anfällig für Mutationen sind.

Nach solchen Regionen hat das Team aus weltweit fast 100 Wissenschaftlern gefahndet. Dabei stießen die Forscher auf drei Spontanmutationen, die in einem Kollektiv von 5000 Schizophrenie- Patienten auffällig oft auftauchten. Bei allen drei Mutationen handelt es sich um sogenannte Deletionen: Bei den Betroffenen fehlen ganze Erbgutregionen mit mehreren Genen.

Schon lange werde angenommen, dass Schizophrenie unter anderem genetisch bedingt ist. Allein durch Vererbung ließen sich die Krankheitsfälle aber nicht erklären. Da die Betroffenen oft keine Kinder bekämen, müsste das Leiden dann immer seltener werden. Das sei aber nicht der Fall: Weltweit liege das Erkrankungsrisiko seit Jahrzehnten unverändert bei einem Prozent.

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