Opioidabhängigkeit

Mundipharma bringt Zubsolv APOTHEKE ADHOC, 17.05.2018 09:13 Uhr

Buprenorphin/Naloxon: Zubsolv ist als Fixkombination in verschiedenen Stärken auf dem Markt. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Die Substitutionstherapie opioidabhängiger Patienten erfolgt durch medizinische, soziale und psychotherapeutische Maßnahmen. Mundipharma bringt mit Zubsolv neue Sublingualtabletten mit Buprenorphin und Naloxon auf den Markt.

Zubsolv ist als Fixkombination in den Stärken 0,7/0,18 mg, 1,4/0,36 mg, 2,9/0,71 mg, 5,7/1,4 mg, 8,6/2,1 mg und 11,4/2,9 mg auf dem Markt. Buprenorphin wirkt als Opioid-Agonist, Naloxon als Opioid-Rezeptor-Antagonist. Beide Wirkstoffe werden in der Suchtbehandlung eingesetzt. Das enthaltene Naloxon soll den intravenösen Missbrauch verhindern.

Dosiert wird in Abhängigkeit vom Bedarf des Patienten. Als Initialdosis werden die Stärken 1,4/0,36 mg und 2,9/0,71 mg als tägliche Gabe empfohlen. Die Tablette wird unter die Zunge gelegt und muss dort bis zur vollständigen Auflösung verbleiben. Speisen oder Getränken dürfen erst wieder verzehrt werden, wenn sich die Sublingualtablette komplett aufgelöst hat. Generell sollte nicht vorher geschluckt werden.

In der Regel zerfällt die Tablette binnen 40 Sekunden. Patienten können jedoch ein anderes Empfinden haben und eine vollständige Auflösung und Entfernung aus dem Mund nach fünf bis zehn Minuten wahrnehmen. Bei der Sichtvergabe sollten die Patienten daher einige Minuten in der Apotheke verbleiben und die vollständige Anwendung überprüft werden.

Ist aufgrund eines großen individuellen Bedarfs die Einnahme von mehreren Tabletten notwendig, können diese auf einmal oder auf zwei Gaben verteilt verabreicht werden. Die zweite Gabe sollte erst erfolgen, wenn sich die erste Dosis vollständig aufgelöst hat. Zubsolv kann nicht nicht gegen andere Buprenorphin-haltigen Arzneimittel ausgetauscht werden, da sich die Bioverfügbarkeit der Präparate unterscheidet.

Buprenorphin ist ein partieller Antagonist mit hoher Affinität an den opioiden μ- und κ-Rezeptoren des Gehirns und kann nicht von Heroin oder Morphin verdrängt werden. Der Wirkstoff bindet langsam und reversibel an die μ-Opioidrezeptoren und minimiert so das Verlangen nach Drogen über einen längeren Zeitraum. Naloxon wirkt hingegen antagonistisch an den μ-Opioidrezeptoren und unterliegt bei oraler Gabe beinahe vollständig dem First-Pass-Metabolismus. Der Zusatz soll jedoch den intravenösen Missbrauch verhindern, da dann die volle antagonistische Wirkung von Naloxon zum Tragen kommt. Häufig beschriebene Nebenwirkungen sind Verstopfung, Übelkeit, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen.

Hexal setzt seit April ebenfalls auf die Wirkstoffkombination. Bunalict ist als Sublingualtablette zu 2 mg und 0,5 mg beziehungsweise 8 mg und 2 mg Wirkstoff im Handel. Indivior (ehemals RB Pharma) hat mit Suboxone die Fixkombination bereits seit März 2007 auf dem Markt.