Welt-MS-Tag

Multiple Sklerose: Hilft hochdosiertes Vitamin D?

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Berlin -

Vitamin D wird immer wieder als „Wundermittel“ bei verschiedensten Erkrankungen diskutiert. Auch bei der Multiplen Sklerose (MS) gibt es zahlreiche Studien, die die Wirkung eines Mangels auf den Krankheitsverlauf untersuchen. Aktuelle Untersuchungen konnten jedoch keine Hinweise auf einen positiven Effekt darlegen.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Mangel und Multipler Sklerose steht bereits länger im Raum. Denn in Ländern mit höheren Breitengraden und weniger UV-Strahlung im Winter kommt es häufiger zur Diagnose MS. Es wäre also naheliegend zu glauben, dass eine hochdosierte Vitamin D-Substitution Abhilfe schaffen könnte.

Kein Effekt auf MS-Krankheitsverlauf

Aktuelle Studien können dies jedoch nicht untermauern: Im Zuge der „Choline-Studie“ wurden Patient:innen beispielsweise auf 100.000 I.E Vitamin D alle zwei Wochen randomisiert. Nach 96 Monaten Nachbeobachtungszeit konnte jedoch kein Effekt festgestellt werden. Ein Einfluss auf die Rezidivrate zeigte sich nicht.

Die Studie „VIDAMS“ (Vitamin D Supplementation in Multiple Sclerosis) wurde an 16 Zentren in den USA durchgeführt. Die Proband:innen erhielten auch hier Vitamin D3 in Höhe von 600 I.E pro Tag beziehungsweise 5000 I.E pro Tag. Eingeschlossen wurden nur Patient:innen mit nachgewiesenem Vitamin D-Mangel. Im Zuge der Untersuchung zeigte sich, dass in der 500 I.E-Gruppe keine Erhöhung des Vitamin D-Spiegels erreicht werden konnte. In der Hochdosis-Gruppe hingegen schon. Dennoch konnte in Bezug auf den Krankheitsverlauf kein Unterschied zwischen den Gruppen ausgemacht werden (32 Prozent vs. 34 Prozent).

Vitamin D-Substitution – aber richtig

Somit zeigt sich den Forscher:innen zufolge kein günstiger Einfluss von Vitamin D auf eine MS-Erkrankung. Dennoch spreche bei einem nachgewiesenen Mangel nichts gegen eine Substitution des Vitamins. Denn eine ausreichende Versorgung ist wichtig, da es in viele Bereiche des Körpers eingreift.

Der menschliche Körper bildet Vitamin D unter Sonneneinstrahlung selbst. Es trägt wesentlich zur Knochenstabilität bei und spielt auch im Immunsystem eine Schlüsselrolle: Dabei aktiviert das fettlösliche Vitamin die sogenannten Killerzellen, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Ist der Spiegel im Blut zu niedrig, bleiben die Killerzellen im Ruhezustand. Die körpereigene Abwehr ist weniger leistungsfähig. Um vor akuten Atemwegsinfekten zu schützen, kann eine Zufuhr des Vitamins im Winter sinnvoll sein. Die Einnahme sollte jedoch vorerst ärztlich abgeklärt werden.

Die gemeinsame Expertenkommission des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukten (BfArM) hat folgende Daten für die Höchstmengen der sicheren täglichen Vitamin-D-Zufuhr veröffentlicht:

  • bis 1 Jahr: 25 µg
  • 1 bis 10 Jahre: 50 µg
  • 11 bis 17 Jahre: 100 µg
  • Erwachsene: 100 µg
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