Der Pharmakonzern Sanofi muss bei einem wichtigen Medikament in der klinischen Prüfung einen Rückschlag einstecken. Auf Geheiß der US-Arzneimittelbehörde FDA muss der Konzern die weit fortgeschrittenen Studien an dem Medikament Tolebrutinib teilweise aussetzen.
Das Mittel wird bei Patient:innen mit Multipler Sklerose und bei Myasthenia gravis getestet – einer Krankheit, bei der die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel gestört ist. Einige der Proband:innen hatten unter der Behandlung gewisse Leberschäden entwickelt. Sanofi zeigte sich jedoch weiterhin zuversichtlich, das Mittel zur Marktreife bringen zu können.
An der Börse in Paris rutschte die Aktie auf die Nachrichten deutlich ab, am frühen Nachmittag notierten die Papiere in einem insgesamt schwachen Markt vier Prozent niedriger. Analysten sprachen unisono von einer enttäuschenden Nachricht. Das Mittel sei weithin als einer der wichtigsten Wirkstoffe in der klinischen Spätphase der Sanofi-Pipeline angesehen worden, schrieb etwa Keyur Parekh von Goldman Sachs. JPMorgan-Analyst Richard Vosser kalkulierte bisher mit einem Spitzenumsatz von 2,7 Milliarden Euro.
Laut den Vorgaben der FDA dürfen vorerst nur noch jene Proband:innen in den Vereinigten Staaten an der Studie weiter teilnehmen, die das Medikament bereits mindestens 60 Tage eingenommen haben. Alle anderen müssen Tolebrutinib absetzen. Auch wurde die Aufnahme neuer Studienteilnehmer:innen in den USA ausgesetzt.
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