Saarland

MRSA bei jedem 50. Patienten APOTHEKE ADHOC/dpa, 17.12.2010 16:13 Uhr

Berlin/Homburg - 

Jeder 50. Patient, der im Saarland stationär aufgenommen wird, schleppt den gefährlichen Keim MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ein. Das geht aus den nun veröffentlichten ersten Ergebnissen einer landesweiten Screeningaktion hervor. Insgesamt waren in den vergangenen zwei Monaten mehr als 20.000 Patienten bei stationärer Aufnahme in einem Krankenhaus per Abstrich auf MRSA untersucht worden.

Bei 405 Patienten wurde der Keim gefunden. Die Rate von 2 Prozent war damit vergleichsweise hoch. Bei ähnlichen Untersuchungen aus der Region Münsterland sowie im Kreis Siegen-Wittgenstein (Nordrhein-Westfalen) waren bei 1,6 Prozent und 1,2 Prozent der aufgenommenen Patienten der MRSA-Keim festgestellt worden. Allerdings waren diese Studien weniger umfangreich gewesen.

Forscher wollen in den kommenden Monaten die erhobenen Daten auswerten, um Erkenntnisse über die Infektionswege, die Herkunft der gefundenen MRSA-Stämme und mögliche Risiko-Gruppen zu gewinnen. Darauf aufbauend hoffen die Mediziner, Richtlinien im Kampf gegen MRSA entwickeln zu können - etwa durch Einführung einer Standarduntersuchung für Patienten aus einer Risikogruppe.