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Mometason: Hexal kommt zuerst

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Berlin -

Allergiker können aufatmen, ab sofort sind rezeptfreie Nasensprays mit Mometason im Handel. Seit 1. Oktober ist das Glucocorticoid unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr verschreibungspflichtig, genauso wie Fluticason. Hexal hat es als erster Hersteller in die Sichtwahl geschafft.

Zum 15. Oktober hat Hexal sein Heuschnupfenspray Mometahexal in die Apotheken gebracht. Das Produkt wird als „Power-Allergie-Spray“ beworben, das besonders wirkstark sei, nur einmal täglich angewendet werden müsse, langzeitverträglich sei und nicht müde mache.

Die bereits im Sommer vorbestellte Ware wurde bereits ausgeliefert, die Werbematerialien sollen erst Anfang 2017 zu Beginn der Allergiesaison nachgeliefert. Auch weiterhin können Apotheken zu den Einführungskonditionen bestellen: Ab 30 Packungen gibt es 28 Prozent, ab 60 Packungen 32 Prozent, zuzüglich gibt es 90 Tage Valuta.

Hexal ist mit Lorano und Cetirizin Hexal nicht nur stark bei den verschreibungsfreien Antiallergika, sondern mit Mometahexal auch Marktführer unter den rezeptpflichtigen Nasensprays auf Glucocorticoid-Basis. Mit 23 Prozent Marktanteil nach Packungen liegt das Präparat aus Holzkirchen vor Nasonex (MSD, 14 Prozent), dem Konkurrenzprodukt von Ratiopharm (9 Prozent) sowie Dymista (Azelastin/Fluticason) und den beiden Budesonid-Präparaten Aquacort und Budes (je 5 Prozent).

Auch andere Hersteller stehen in den Startlöchern, darunter Ratiopharm. Galenpharma bringt Anfang November mit Momeallerg eine OTC-Variante von Momegalen auf den Markt. Der Wirkstoffgehalt von 50 µg und die Menge an Sprühstößen entsprechen dem Rx-Produkt.

Preislich ist das Galen-Produkt mit 8,95 Euro (60 Sprühstöße) und 13,95 Euro (140 Sprühstöße) etwas günstiger als das Hexal-Produkt, das 9,97 Euro beziehungsweise 16,95 Euro kostet.

Beclometason ist in Packungsgrößen mit bis zu 5,5 mg Beclometasondipropionat bereits seit 1997 rezeptfrei. Hier gibt es Otri-Allergie (GSK), Ratioallerg (Ratiopharm) und Rhinivict nasal (Dermapharm). Die Verkaufspreise liegen bei 9,47 Euro, 8,95 Euro beziehungsweise 8 Euro.

Mit der Novelle der Arzneimittelverschreibungsverordnung waren Nasensprays mit Mometason und Fluticason zur symptomatischen nasalen Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis aus der Rezeptpflicht entlassen worden. Voraussetzung ist, dass die Erstdiagnose durch einen Arzt gestellt wird. Außerdem sind die Anwendung auf Erwachsene und die Tagesdosis auf jeweils 200 µg beschränkt.

Eine Änderung gibt es außerdem bei Beclometason. Rezeptfrei sind Produkte für die Behandlung von Erwachsenen zur „Kurzzeitbehandlung von Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinitis)“. Heißt die Indikation „Vorbeugung und Behandlung der saisonalen und perennialen allergischen Rhinitis“, ist das Rhinologikum selbst bei gleicher Wirkstärke verschreibungspflichtig.

Im Zuge der Harmonisierung wird die Position hinsichtlich Indikation und Altersgrenze entsprechend der bei den anderen beiden Corticoiden angepasst. Auch die ärztliche Erstdiagnose ist Pflicht; die Tagesdosis wird auf 400 µg beschränkt.

Der Markt der Glucocorticoid-haltigen Nasensprays war – inklusive Rx- und OTC-Produkten zuletzt knapp 6 Millionen Packungen und 37 Millionen Euro schwer, das entspricht einem Zuwachs von je 5 Prozent.

Auf Mometason entfallen 3,4 Millionen Packungen und 16,2 Millionen Euro, das sind 22 beziehungsweise 44 Prozent. Das Geschäft legte zuletzt um 11,8 beziehungsweise 10,2 Prozent zu. Auf Fluticason entfallen 13 Prozent, auf Beclometason 12 Prozent und auf Budesonid 11 Prozent. Von untergeordneter Bedeutung sind Flunisolid, Triamcinolon und Dexamethason.

In der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) werden Glucocorticoide als effektivste Substanzen bei allergischer Rhinitis genannt.

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