Chemotherapie

Mögliche Dosierungsfehler bei Halaven APOTHEKE ADHOC, 05.03.2012 18:03 Uhr

Berlin - 

Der japanische Pharmakonzern Eisai warnt vor möglichen Dosierungsfehlern bei dem Chemotherapeutikum Halaven (Eribulin). Grund dafür sei, dass die Dosis in der EU anders angegeben werde als in anderen Regionen. Apotheker und die verschreibenden Ärzte müssten hierzulande darauf achten, dass sie bei dem Produkt ausschließlich die in der EU gültige Produktinformation zu Rate ziehen.

 

Zugelassen wurde Halaven im März 2011 für Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, bei denen bereits zwei Chemotherapien versagt haben. Eribulin ist ein Mitosehemmstoff und wird intravenös appliziert. Laut Eisai bezieht sich die in der EU empfohlene Dosis von 1,23 Milligramm pro Quadratmeter auf die Base des Wirkstoffs Eribulin. In den USA oder der Schweiz beruht die angegebene Dosierung allerdings auf dem Mesylatsalz. Dies könne zu Missverständnissen führen, teilte Eiai mit.

Anfang Februar hatten die Arzneimittelprüfer des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) befunden, dass Halaven keinen Zusatznutzen hat. Die Prüfer stellten zwar einen Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen für Patienten fest, die nicht mehr mit Taxanen und Anthrazyklinen behandelt werden können. Allerdings reichte die Datenlage nicht aus, um den Schaden durch mögliche Nebenwirkungen beurteilen zu können.