Herzmuskelentzündungen

Moderna nur noch für Ü30 Alexandra Negt, 10.11.2021 10:29 Uhr

Kein Moderna-Impfstoff mehr für Personen unter 30 Jahren – die Stiko hat ihre Impfempfehlung angepasst. Foto: guteksk7/shutterstock.com
Berlin - 

Erst gestern teilte die französische Gesundheitsbehörde mit, dass der mRNA-Impfstoff von Moderna aufgrund des minimal erhöhten Risikos einer Herzmuskelentzündung nur noch bei Personen über 30-Jahren angewendet werden sollte. Heute empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Immunisierung mit Spikevax nur noch für Ü30-Jährige.

Personen unter 30-Jahren sollen nur noch mit Comirnaty (Biontech) geimpft werden. Die Stiko hat ihre Impfempfehlung dementsprechend aktualisiert. Die neue Empfehlung gilt sowohl für die Grundimmunisierung als auch für die Booster-Impfungen. Die Änderung basiert auf neuen Analysen zu seltenen Nebenwirkungen. Dass Myokarditiden und Perikarditiden nach der Immunisierung mit einem mRNA-Impfstoff auftreten können, ist bekannt. „Aktuelle Meldeanalysen zeigen, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jungen und jungen Männern sowie bei Mädchen und jungen Frauen unter 30 Jahren nach der Impfung mit Spikevax häufiger beobachtet wurden als nach der Impfung mit Comirnaty“, heißt es seitens des RKI.

Kein Myokarditis-Risiko für Ü30

Kommt es zu einer Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung aufgrund der Impfung, so tritt diese seltene Nebenwirkung zumeist innerhalb von 14 Tagen nach der Injektion ein. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Myokarditiden und Perikarditiden wurden überdies häufiger nach der zweiten Impfung diagnostiziert. Bei Menschen über 30-Jahren konnte kein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung festgestellt werden. Im nächsten Epidemiologischen Bulletin wird die neue Impfempfehlung der Stiko aufgenommen.

Auch Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde hat Menschen unter 30 Jahren vom Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna abgeraten. Soweit möglich sollten Menschen zwischen 12 und 29 Jahren aufgrund der seltenen schweren Nebenwirkungen nicht mit Spikevax gegen das Coronavirus geimpft werden. In Schweden verzichtet man bereits seit Oktober auf Spikevax bei der Impfung von unter 30-Jährigen. Die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hatte beschlossen, den Einsatz des Präparates des US-Unternehmens für die Jahrgänge 1991 und jünger vorsichtshalber vorläufig bis zum 1. Dezember auszusetzen. In Dänemark gilt eine entsprechende Regelung für Jugendliche unter 18 Jahren.