Moderna will seinen RSV-Impfstoff mRNA-1345 weltweit vermarkten: In Europa, der Schweiz und auch in Australien wurden deshalb bereits Zulassungsanträge für das Vakzin eingereicht. Erwachsene ab 60 Jahren können so vor einer mit RSV-assoziierten Erkrankung der unteren Atemwege sowie vor akuten Atemwegserkrankungen geschützt werden.
Moderna hat Anträge auf Marktzulassung für den RSV-Impfstoff mRNA-1345 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), Swissmedic und der Therapeutic Goods Administration (TGA) in Australien eingereicht. Zudem hatte der Konzern bereits mit der schrittweisen Einreichung eines Zulassungsantrages für mRNA-1345 bei der US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) begonnen.
„Wir sind stolz darauf, diese Zulassungsanträge für unseren Impfstoffkandidaten in der Europäischen Union, der Schweiz, Australien und den USA bekanntzugeben. RSV ist eine der Hauptursachen für Infektionen der unteren Atemwege bei älteren Erwachsenen und kann die Gesundheitssysteme durch Krankenhausaufenthalte und die Notfallversorgung erheblich belasten“, sagt CEO Stéphane Bancel.
Dabei stützen sich die Zulassungsanträge auf die positiven Ergebnisse aus einer vordefinierten Zwischenanalyse der zulassungsrelevanten ConquerRSV-Studie, einer randomisierten doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit rund 37.000 Erwachsenen über 60 Jahren in 22 Ländern. Das Vakzin erfüllt demnach die primären Wirksamkeitsendpunkte und hat eine Wirksamkeit von 83,7 Prozent gegen RSV- Erkrankungen der unteren Atemwege bei älteren Erwachsenen gezeigt. Vor diesem Hintergrund plane man weitere weltweite Zulassungsanträge für mRNA-1345, so Bancel.
„Dies ermöglicht es uns, diese weit verbreitete Belastung der öffentlichen Gesundheit schnell und mit klinischer Genauigkeit anzugehen. mRNA-1345 ist das zweite Produkt unserer mRNA-Plattform, für das eine weltweite Zulassung beantragt wurde. Mit den jüngsten positiven Daten zu seltenen Erkrankungen und Krebs erwarten wir zukünftig weitere Zulassungen. Dies unterstreicht erneut das immense Potenzial von mRNA bei der Bekämpfung von Krankheiten“, so Bancel.
Erst am 6. Juni hat die EU-Kommission die Zulassung für den RSV-Impfstoff Arexvy von GlaxoSmith Kline (GSK) erteilt. Das Vakzin soll ebenfalls bei Menschen ab einem Alter von 60 Jahren eingesetzt werden, um vor Erkrankungen der unteren Atemwege zu schützen, die durch Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus verursacht werden.
Im Impfstoff ist die gentechnisch veränderte Version des Fusionsproteins des RSV in einer präfusionsstabilisierten Form enthalten. Das für die Infektion mit RSV unerlässliche Protein soll dabei als Antigen fungieren, gegen das vom Immunsystem Antikörper gebildet werden. Neben diesem Protein enthält der Impfstoff das Adjuvans AS01E. Dieses soll die Immunreaktion auf den Impfstoff verstärken.
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