Schmerzforschung

Mit Schmerzen in die Schule dpa, 07.10.2010 10:24 Uhr

Berlin - 

Mediziner schlagen Alarm wegen weit verbreiteter Schmerzen bei Schülern. Bei der Befragung von rund 1200 Münchner Gymnasiasten hätten 80 Prozent über Kopfschmerzen und etwa 50 Prozent über andere Beschwerden wie Rücken- oder Nackenschmerzen geklagt, berichtete der Neurologe Professor Dr. Andreas Straube beim Deutschen Schmerzkongress. Bis zu 50 Prozent hätten angegeben, sich überfordert zu fühlen. Er nannte die Zahlen erschreckend und forderte vorbeugende Strategien.

Nach Straubes Angaben berichtete fast ein Viertel (23 Prozent) der befragten 14- und 15-Jährigen, dass sie unter sozialem Stress litten, was ebenfalls Schmerzen verursachen könne. Mehr als 10 Prozent hätten weniger als eine Stunde unverplanter Zeit am Tag, etwa 50 Prozent zwei Stunden. Angesichts der Ergebnisse müsse die Gesellschaft sich fragen, „ob diese Verdichtung und Beschleunigung des Lebens [...] auf die Dauer uns allen zuträglich ist und nicht zu zunehmenden Problemen führt“, sagte Straube.

Als ein Gegenmittel empfahl er körperliche Bewegung, denn wer sich bewege, habe weniger Schmerzen. So könnten etwa an Ganztagsschulen 20 bis 30 Minuten Jogging eingeführt werden. Zudem könnten die Schulen den Kindern Entspannungstechniken vermitteln. Kinder und Jugendliche sollten außerdem genug verfügbare Zeit haben, um sich zu entspannen.