OTC-Switch

Minipille soll rezeptfrei werden

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Berlin -

Desogestrel 75 μg soll rezeptfrei werden. Im Januar 2024 steht der OTC-Switch auf der Agenda des Sachverständigenausschusses für Verschreibungspflicht. Deutsche Apotheker:innen stehen der Entlassung aus der Rezeptpflicht aufgeschlossen gegenüber, wie eine Umfrage vor einigen Monaten ergab.

In Großbritannien (Hana, Desogestrel) und den USA (Opill, Norgestrel) ist die Minipille ohne Rezept erhältlich. HRA Pharma hatte die OTC-Switches beantragt. Jetzt soll die Gestagen-Pille, der ein geringeres Thromboserisiko zugesprochen wird, auch in Deutschland verschreibungsfrei werden.

Dass sich die Apotheken für einen Switch aussprechen, zeigen die Ergebnisse, einer im „European Journal of Contraception & Reproductive Health Care“ veröffentlichten Studie. Die Frage, ob eine rezeptfreie Pille in der Apotheke erhältlich sein soll, wurde mit einem klaren „Ja“ beantwortet. 98 Prozent der befragten Apotheker:innen sind der Meinung, dass ein einfacher Zugang zu hormonellen Verhütungsmitteln für Frauen in Deutschland wichtig ist.

Zweidrittel der Befragten sprechen sich für einen OTC-Switch der Minipille aus. Allerdings wünschen sich die Apotheker:innen zusätzlich Schulungen – wie auch schon bei der Entlassung der „Pille danach“ aus der Rezeptpflicht.

Minipillen sind Gestagen-Pillen und besitzen keine Östrogenkomponente. Die empfängnisverhütende Wirkung ist auf eine Änderung der Zähflüssigkeit des Zervixschleimes zurückzuführen. Spermien haben es schwerer, in die Gebärmutter zu gelangen. Außerdem hemmen Gestagene den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, was das Einnisten einer befruchteten Eizelle erschwert. Desogestrel kann zudem den Eisprung verhindern. Es gibt jedoch einen Haken. Das Einnahmefenster ist eng getaktet. Minipillen sollten möglichst zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Für Levonorgestrel liegt das Zeitfenster bei nur drei Stunden. Bei Desogestrel sind es zwölf Stunden.

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