Blutgerinnsel

Miniimplantat gegen Schlaganfälle

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Ein kleiner Minischirm am Herzen soll Ärzten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zufolge Patienten besser vor Schlaganfällen schützen. Die Mediziner implantieren dabei ein Schirmchen von drei Zentimetern Durchmesser in das sogenannte linke Vorhofohr, das wie eine kleine Tasche auf dem oberen Teil des Herzens liegt. Das soll Blutgerinnseln den Weg in die Blutbahn versperren, erläuterte MHH-Oberarzt Professor Dr. Gunnar Klein. Denn eine häufige Ursache für einen Schlaganfall bei Vorhofflimmern sei eine Ansammlung von Blutgerinnseln im Vorhofohr. Die Gerinnsel können ins Gehirn gelangen und dort Blutgefäße verstopfen. Die Methode ist seit Frühjahr weltweit zugelassen.

Mit der Methode könnten Schlaganfälle ebenso effektiv verhindert werden wie mit Medikamenten, so Klein. Fünf Patienten wurden bereits in Hannover mit dem Verschlussimplantat behandelt, das aus einem mit Kunststoff überzogenen Stahlgeflecht besteht. Damit soll das ganze eine gute Stütze für das Gewebe sein. Das Gewebe soll das Implantat umschließen.

Der Eingriff dauert etwa 45 Minuten. Die Operation wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Dabei wird das Schirmchen mit einem Herzkatheter, der über die Leiste eingeführt wird, in den Vorhof implantiert. Bereits einen Tag nach der Operation kann der Patient das Krankenhaus verlassen. Nach sechs Wochen umhüllt das Gewebe das Schirmchen, so dass der Körper es nicht als Fremdkörper wahrnimmt, erläuterte Klein. Bis zu 25 Prozent der Schlaganfälle werden durch Vorhofflimmern verursacht.

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