Novartis hat Rydapt (Midostaurin) eingeführt. Es ist die erste zielgerichtete Therapie für die dem Fibriomyalgiesyndrom (FMS) ähnliche akute myeloische Leukämie (AML) mit Mutation der Tyrosinkinase 3 (FLT-3).
Rydapt ist zur Behandlung von Erwachsenen mit der Diagnose akute AML mit FLT-3-Mutation sowie als Monotherapie für die Behandlung von Erwachsenen mit aggressiver systemischer Myastozytose (ASM), systemischer Mastozytose mit assoziiertem hämatologischen Neoplasma (SM AHN) oder Mastzellleukämie zugelassen. Für die einzelnen Subtypen der fortgeschrittenen systemischen Mastozytose (SM) stehen bislang nur wenige Therapieoptionen zur Verfügung. AML ist eine Krebsart, die bestimmte weiße Blutkörperchen, sogenannte myeloische Zellen, betrifft. Der Körper exprimiert im Übermaß abnormale Formen dieser Zellen.
Midostaurin ist ein oraler Multi-Kinase-Hemmer, der die Weiterleitung von Signalen der Wachstumsfaktor-Rezeptoren FLT3 und KIT unterbindet. Eine mutierte Variante von FLT3 ist bei etwa einem Drittel aller Patienten mit AML maßgeblich an der Zellproliferation beteiligt.
Das Arzneimittel sollte zur Behandlung der AML zweimal täglich zu je 25 mg morgens und abends im Abstand von zwölf Stunden mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Eine Dosis entspricht einer Kapsel. Patienten mit einem SM-Subtyp nehmen täglich 100 mg Midostaurin ein. Die Dosis ist auch hier auf zwei Gaben zu je zwei Kapseln à 25 mg aufzuteilen. Die Darreichungsform muss im ganzen geschluckt werden und darf weder geöffnet noch zerkaut werden. Eine vergessene Dosis soll nicht nachgeholt werden.
Rydapt wird zur Behandlung der AML mit einem Zytostatikum kombiniert und bei kompletter Remission als Erhaltungsdosis als Monotherapie weiter verabreicht. Begonnen wird mit der Kombination aus Standard-Daunorubicin und hoher Induktionsdosis Cytarabin als Konsolidierungschemotherapie plus 50 mg Midostaurin zweimal täglich. Rydapt wird an den Tagen 8 bis 21 dieser Phase gegeben und bei kompletter Remission zweimal täglich als Erhaltungsdosis bis zum Rezidiv für zwölf Zyklen von jeweils 28 Tagen eingenommen.
Wirksamkeit und Sicherheit wurden in einer randomisierten Studie mit 717 Probanden mit AML bestätigt. Die Teilnehmer wurden zuvor nicht behandelt. Patienten, die die Kombination aus Rydapt und Chemotherapeutikum erhielten, lebten länger als Teilnehmer, die nur mit dem Chemotherapeutikum behandelt wurden. Eine bestimmte mediane Überlebensrate könnte jedoch nicht zuverlässig geschätzt werden. Die mediane Dauer der Exposition lag bei der Kombination Verum plus Chemotherapie bei 42 Tagen und bei Placebo plus Standard-Chemotherapie bei 34 Tagen.
Während der Therapie sind Nebenwirkungen wie Nasenbluten, Kopf-, Muskel-, Skelettschmerzen, Übelkeit, fiebrige Neutropenie oder Entzündungen der Schleimhäute möglich. Patienten mit SM können als häufige Nebenwirkungen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Ödeme, Infektionen der oberen Atemwege oder Kurzatmigkeit verspüren.
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