Herzinfarkt

microRNA blockiert Durchblutung dpa, 22.05.2009 09:45 Uhr

Frankfurt/Main - 

Einen neuen Therapieansatz zur Behandlung von Herzinfarkt-Patienten haben Frankfurter Forscher gefunden: Sie stellten anhand von Mäuse-Experimenten fest, dass microRNA die Bildung neuer Blutgefäße blockiert. Das Fragment namens microRNA-92a ist demnach mitverantwortlich, dass die Sauerstoffversorgung etwa nach einem Herzinfarkt, reduziert wird und Gewebe allmählich abstirbt.

Die Wissenschaftler hatte den Einfluss von microRNAs auf die Gewebedurchblutung und Reparatur nach Sauerstoffunterversorgung zunächst mit Zebrafischen und dann mit Mäusen untersucht. Das Team wies nach, dass bei erhöhtem microRNA-92a-Wert das Zellwachstum in den Gefäßen verhindert wird. Die Ergebnisse stellen die Forscher im Fachjournal „Science“ vom Freitag vor.

Werde die microRNA-92a ausgeschaltet, verbesserten sich Durchblutung und Herzfunktion, sagte Professor Dr. Stefanie Dimmeler von der Universitätsklinik Frankfurt. Als nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler ein Medikament zur Hemmung der microRNA auf mögliche Nebenwirkungen untersuchen. Bisher sei das von ihnen entwickelte Mittel nicht therapeutisch eingesetzt worden. Die Forscher hoffen, mit ihrem Verfahren neue Wege zur Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen zu eröffnen, vor allem bei Herzinfarkt oder auch chronischen Durchblutungsstörungen.