Lieferengpässe

Metopiron: Versorgungslage weiter angespannt

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Berlin -

Seit Ende Januar herrscht der Lieferengpass bei Metopiron (Metyrapon): Nun ist HRA Pharma teilweise wieder lieferfähig. Die Versorgungslage bleibt jedoch weiterhin angespannt.

Der Grund für die vorübergehende Lieferunterbrechung in den vergangenen Monaten war auf Produktionsschwierigkeiten zurückzuführen. Nun informiert der Hersteller darüber, dass die Weichkapseln ab sofort zumindest teilweise wieder verfügbar sind. Die Versorgungslage bleibe allerdings extrem angespannt. Erst ab Oktober sind die Engpässe voraussichtlich komplett aufgehoben. Das Medikament soll daher vorrangig nur Patienten, für die keine andere therapeutische Alternative zur Verfügung steht, verordnet und verabreicht werden.

Metopiron enthält 250 mg Metyrapon wird als Therapeutikum bei Patienten mit endogenem Cushing-Syndrom eingesetzt. Außerdem dient das Medikament als Diagnostikum für ACTH-Insuffizienz und für die Differenzialdiagnose des ACTH-abhängigen Cushing-Syndroms. Der Wirkstoff hemmt in der Nebennierenrinde die Synthese von Corticosteroiden wie Cortisol und Corticosteron durch Blockade der 11-Beta-Hydroxylierung. Dadurch wird vermehrt adrenocorticotropes Hormon (ACTH) produziert: Durch die dauerhafte Hemmung der enzymatischen Reaktionen kommt es zu einer stark vermehrten Ausschüttung der unmittelbaren Vorstufen 11-Desoxycortisol und Desoxycorticosteron; diese haben eine schwach hemmende Wirkung auf die ACTH-Freisetzung und führen so zu einem entsprechenden Anstieg der Konzentrationen dieser Steroide im Plasma sowie ihrer Metaboliten im Urin.

Bei der therapeutischen Anwendung wird abhängig vom Schweregrad des Hypercortisolismus und von der Ursache des Cushing-Syndroms mit einer Anfangsdosis von 250 bis 1000 mg pro Tag begonnen. Die Dosierung von Metyrapon wird dann in Abhängigkeit von der Verträglichkeit individuell an den Patienten angepasst. Die übliche Erhaltungsdosis variiert zwischen 500 und 6000 mg pro Tag, verteilt auf drei oder vier Einzelgaben.

Um das Risiko von Übelkeit und Erbrechen so gering wie möglich zu halten, sollten die Kapseln mit etwas Milch oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Unter der Anwendung von Metopiron kommt es häufig zu Schwindel, Sedierung und Kopfschmerzen. Daher hat das Medikament einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten sollten daher kein Fahrzeug führen, bis die Wirkungen abgeklungen sind. Bei der gleichzeitigen Einnahme von Paracetamol, kann die Toxizität des Analgetikums potenziert werden.

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