Die Galenik macht den Unterschied

Methylphenidat: Aristo bringt Tageskapsel

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Berlin -

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) benötigt eine doppelte Therapie. Neben Psychotherapie ist die medikamentöse Therapie eine Option; bei der Auswahl steht nicht allein der Wirkstoff im Vordergrund. Auch die Galenik kann entscheidend zu einem Therapierfolg beitragen. Aristo bringt eine Methylphenidat-haltige Kapsel mit neuer Galenik auf den Markt.

ADHS kommt bei 3 bis 6 Prozent aller Kinder in Deutschland vor. Damit ist das Leiden die häufigste psychiatrische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. In der Pubertät gehen die Symptome meist zurück. Das Krankheitsbild ist sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen eine tägliche Herausforderung. Nicht selten werden die Kinder in der Gesellschaft als verhaltensauffällig und schlecht erzogen „abgestempelt“. Eine medikamentöse Therapie kann die Symptomatik lindern. Wirkstoffe wie Methylphenidat können den Kindern dabei helfen, den Alltag zu meistern.

Aristo vermarktet ab 1. Juni eine Methylphendidat-haltige Kapsel mit neuer spezieller Galenik. Methysym muss nur einmal täglich eingenommen werden – hierdurch kann die Therapietreue gesteigert werden. Möglich wird die einmalige Einnahme durch zwei verschiedene Arten von Methylphenidat in einer Kapsel. 30 Prozent des enthaltenen Wirkstoffes werden direkt freigesetzt wohingegen 70 Prozent in retardierter Form vorliegen. Die Einnahme erfolgt morgens. Der Wirkstoff flutet schnell an, sodass es schnell zum Wirkeintritt kommt. Durch den verzögert freigesetzten Anteil muss der/die Betroffene keine weitere Kapsel am Mittag einnehmen – die Wirkung hält bis in de Nachmittag an.

„Durch diese besondere Wirkstofffreisetzung können die Kinder mit einer statt zwei Kapseln ihren Alltag mit ADHS bewältigen. Eine Zweiteinnahme während des Schulalltags – die oftmals auch vergessen wird und stigmatisierend wirken kann – ist in der Regel nicht erforderlich. Das fördert die Compliance enorm“, betont Professor Dr. Christoph Correll, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Charité.

Für eine individuell passende Dosierung stehen sechs verschiedene Wirkstärken zur Verfügung: 10, 20, 30, 40, 50 und 60 Milligramm pro Hartkapsel. Die therapeutischen Plasmaspiegel können mit der richtigen Wirkstärke über acht Stunden aufrechterhalten werden. Unter einer Methylphenidat-Therapie sollten Körpergröße, Gewicht und Appetit mindestens alle sechs Monate anhand eines Wachstumsdiagramms festgehalten werden. Zu den typischen Nebenwirkungen zählen Anorexie, Ruhelosigkeit, Panikattacken, Depression, Reizbarkeit, Wachstumsverzögerungen und eine Änderung des Blutdrucks und der Herzfrequenz.

 

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