Der Bundesverband der Frauenärzte will die Methoden zur Brustkrebsvorsorge neu bewerten. Anlass dazu gebe eine Bonner Studie, nach der die Magnetresonanztomographie bei der Diagnose bestimmter Krebsvorstufen treffsicherer sei als die gängige Mammographie, sagte Vorstandsmitglied Peter Hausser der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Hausser wies zugleich Spekulationen über einen grundlegenden Kurswechsel zurück: „Im Moment ist Tomographie für die Anwendung an allen Frauen einfach zu aufwendig, zu kostspielig, zu zeitraubend und stellt auch an den Untersucher zu hohe Anforderungen.“ Langfristig könne er sich allerdings vorstellen, dass die Tomographie die Mammographie ersetzt. Bis dahin sei es allerdings ein weiter Weg. „Wenn die Forderung nach einer flächendeckenden Einführung der Magnetresonanztomographie der neuesten Generation allerdings mit der Zustimmung zu einer massiven Erhöhung der Kassenbeiträge einhergeht, dann sieht das schon anders aus“, betonte Hausser.
Das Team um die Bonner Professorin Christiane Kuhl hatte gezeigt, dass die Tomographie bei einer ganz bestimmten Brustkrebs-Vorstufe der Mammographie überlegen ist. Dabei müsse aber berücksichtigt werden, dass den Forschern ein absolut hervorragendes Gerät zur Verfügung gestanden habe, so Hausser. Auch hätten alle Teilnehmerinnen der Untersuchung ein familiär bedingtes erhöhtes Brustkrebsrisiko gehabt.
„Die Screening-Mammographie dagegen richtet sich an alle Frauen“, betonte Hausser. Auch hier werden laut Hausser mit der computergestützten Diagnostik (CAD) und der sogenannten Tomosynthese, die dreidimensionale Aufnahmen liefert, neue, bessere Formen entwickelt. Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren rät Hausser wie es im bundesweiten Mammographie-Screening vorgesehen sei, alle zwei Jahre zur Mammographie zu gehen.
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