Tumorforschung

Metformin gegen Krebs? APOTHEKE ADHOC, 04.04.2012 11:53 Uhr

Berlin - 

Neue präklinische und klinische Studien geben Hinweise, dass Metformin bei verschiedenen Krebsarten das Tumorwachstum hemmen kann. Wie US-Fachmedien berichten, haben Wissenschaftler die Wirksamkeit von Metformin bei Karzinomen im Mundbereich, Prostatakarzinomen und Lebertumoren in mehreren Studien nachgewiesen.

Forscher der University of Maryland hatten den Einfluss von Metformin auf Leberkrebs bei Mäusen untersucht. Tiere, die Metformin bekommen hatten, wiesen ein deutlich geringeres Tumorwachstum auf. Die Forscher vermuten, dass der Effekt auf die Hemmung der Lipidsynthese zurückgeht. Um auch die Wirksamkeit am Menschen zu belegen, ist eine klinische Studie geplant.

Die Wirkung des Antidiabetikum auf Plattenepithelkarzinome im Mund und Rachenbereich hat eine Forschergruppe des National Institute of Health ebenfalls bei Mäusen untersucht. Da sich die Zahl und die Größe der oralen Läsionen unter Metformin signifikant verminderte, schließen die Forscher auf einen protektiven Effekt des Biguanids.

Die Wirkung auf Prostatakrebs wurde sogar schon am Menschen erforscht: 22 erkrankte Männer erhielten von Forschern der University Toronto über 41 Tage jeweils 500 Milligramm Metformin. Hier konnte eine Verminderung der Nebenwirkungen während der Krebsbehandlung vor und nach einer Prostataektomie festgestellt werden. Über welchen Mechanismus Metformin auf den Prostatakrebs wirkt, ist allerdings noch ungeklärt.