Stada Gesundheitsreport 2017

Mehr Wissen über Antibiotika kann nicht schaden

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Berlin -

Junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren haben zu wenig Ahnung von Antibiotika, Krankheitserregern und dem körpereigenen Abwehrsystem. Das geht aus dem Stada Gesundheitsreport 2017 hervor, der auf der Befragung von 2000 Menschen in dieser Altersgruppe beruht. Anlassbezogen – dieses Mal ist es der Ende April stattfindende „Tag der Immunologie” – veröffentlicht Stada die Ergebnisse zu den einzelnen Gesundheitsgebieten.

Beim Thema Immunsystem wissen 92 Prozent der 18- bis 24-Jährigen, dass sie das Immunsystem vor Viren und Bakterien schützt. Aber nur 17 Prozent wissen, dass sie durch ihr Immunsystem auch vor den Krankheitserregern Pilzen und Parasiten geschützt werden. Die überwiegende Mehrheit von 83 Prozent glaubt dagegen, dass die eigenen Abwehrkräfte nur vor Viren und Bakterien schützen.

Was die Wirkung von Antibiotika betrifft, so glaubt jeder Dritte (36 Prozent), dass sie auch gegen Viren helfen. Dieses falsche oder nicht vorhandene Wissen ist auch ein Grund dafür, dass immer mehr Menschen diese Arzneimittel einnehmen, obwohl sie nicht helfen, stattdessen aber immer häufiger auf das Konto der Antibiotikaresistenz einzahlen.

Dieses Wort ist in der untersuchten Altersgruppe bei 62 Prozent bekannt. 13 Prozent von ihnen glauben, dass eine verkürzte Einnahmedauer eine Antibiotikaresistenz verhindere. Einer von zwanzig ist überzeugt, dass diese Medikamente nicht bis zum Schluss eingenommen werden müssen.

Der an der Entwicklung und Auswertung beteiligte Arzt Dr. Johannes Wimmer hat klare Forderungen an Politik und Medien: „Das Thema wurde zuletzt zwar häufig öffentlich diskutiert, offensichtlich aber nicht in den Medien, die von jungen Menschen konsumiert werden. Wir brauchen hier andere Formate, um über die Gefahren zu informieren.”

Auch im Bereich der Erkältungen unterschätzen die Befragten die Ansteckungsdauer bei Erkältungen. Während sie von maximal drei bis fünf Tagen Inkubationszeit ausgehen, beträgt diese in der Regel aber sieben Tage.

Mit dem im November 2017 veröffentlichen Gesundheitsreport unternimmt Stada den Versuch, mehr Gesundheitskompetenz bei der nachwachsenden jungen Generation anzusiedeln. Dazu wurden erstmals ausführliche Erhebungen über die Wissensstände gemacht.

Im Vergleich mit europäischen Nachbarn schneiden die 18- bis 24-jährigen Deutschen eher schlecht ab. Jeder Vierte glaubt zum Beispiel, es gäbe die Praxisgebühr nach wie vor. 40 Prozent kennen nicht die Unterschiede von stationärer und ambulanter Behandlung. Jede dritte junge Frau denkt, sie dürfe nicht zum Urologen gehen, weil dieser nur Männer behandle. 40 Prozent der jungen Männer wissen nicht, dass ein Gynäkologe hauptsächlich Frauen behandelt. Und geschlechterübergreifend meinen 18 Prozent, dass ein Orthopäde auch für Organschäden zuständig sei.

Mit dem Pisa-Experten Professor Dr. Klaus Hurrelmann wurden auch Möglichkeiten ausgelotet, in den kommenden Jahren das Fach Gesundheit an den Schulen zu installieren, wohlwissend, dass es dafür auch entsprechendes Lehrpersonal bräuchte.

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