HIV/AIDS

Mehr Schlaganfälle bei HIV-Patienten dpa, 20.01.2011 09:07 Uhr

San Diego - 

HIV-Patienten haben einer US-Studie zufolge möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zahl aller Klinikaufenthalte aufgrund von Schlaganfällen in den USA zwar innerhalb eines Jahrzehnts um 7 Prozent gesunken sei, so die Wissenschaftler der Universität in San Diego. Jedoch sei die Zahl der HIV-positiven Schlaganfallpatienten um 60 Prozent gestiegen.

Gründe dafür könnten Nebenwirkungen der antiretroviralen Medikamente sein, die HIV-Patienten lebenslang einnehmen müssen. Auch ein Zusammenspiel verschiedener Stoffwechselprozesse und die Aidsviren selbst könnten die Ursache sein. Die Studie ist im Fachblatt Neurology erschienen.

Die US-Wissenschaftler hatten landesweite Daten über Klinikaufenthalte mit der Diagnose Schlaganfall zwischen 1997 und 2006 analysiert. Die vermehrt gezählten Schlaganfälle bei den HIV-Patienten wurden überwiegend durch Blutgerinnsel hervorgerufen. Das Durchschnittsalter der HIV-Patienten mit Schlaganfall habe bei 50 Jahren gelegen. Sie waren damit jünger als andere Patienten ohne die Infektion.

Die Forscher wollen nun herausfinden, welche Rolle die antiretroviralen Medikamente spielen. Dazu müsse auch geklärt werden, ob beispielsweise Herzinfarkte ebenfalls bei den HIV-Patienten verstärkt auftreten.