Der Anteil bestimmter Antibiotika-resistenter Krankenhauskeime ist nach einer Untersuchung in fünf deutschen Universitätskliniken seit 2002 deutlich gestiegen. Das berichtet das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“. Der Analyse zufolge erhöhte sich der Anteil Methicillin-resistenter Staphylokokken (MRSA) von 12,8 Prozent im Jahr 2002 auf 20,1 Prozent im Jahr 2006. Staphylokokken sind die häufigsten Auslöser von Krankenhausinfektionen in Deutschland.
Pro Jahr stecken sich nach Expertenschätzungen rund 16.000 Krankenhauspatienten mit den resistenten MRSA-Staphylokokken an. Die Infektion ist mit üblichen Antibiotika nicht zu behandeln, sie kann zu eitrigen Entzündungen der Haut oder Organe führen und tödlich enden. Seit 2004 habe sich der MRSA-Anteil an den untersuchten Laborproben allerdings bei etwa 20 Prozent stabilisiert, heißt es in dem Bericht. Insgesamt stellten die Labore bei allen fünf untersuchten Bakterienarten einen Anstieg der Antibiotikaresistenz fest. Resistenzen entstehen besonders dort, wo Antibiotika nicht fachgerecht eingesetzt werden. Wegen der geringen Zahl der teilnehmenden Labore könne die Analyse allerdings nicht beanspruchen, repräsentativ für Deutschland zu sein, betont das RKI.
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