USA

Mehr Amerikaner unter Antidepressiva APOTHEKE ADHOC, 04.08.2009 14:45 Uhr

Berlin - 

In den USA hat sich der Gebrauch von Antidepressiva zwischen 1996 und 2005 mehr als verdoppelt. Psychotherapeutische Behandlungen gingen dagegen um ein Drittel zurück. Das berichten amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin „Archives of General Psychiatry“.

Die Wissenschaftler der Columbia Universität in New York und der Pennsylvania Universität in Philadelphia hatten für die Studie Daten zur Anwendung in den Jahren 1996 und 2005 ausgewertet. Während 1996 insgesamt 13 Millionen Amerikaner Antidepressiva eingenommen hatten, waren es zehn Jahre später bereits 27 Millionen. Die Steigerung konnte bei allen ethnischen Gruppen, außer den Afro-Amerikanern, festgestellt werden.

Außerdem nehmen jene Personen, die bereits mit Antidepressiva behandelt werden, zunehmend mehrere antipsychotische Medikamente als noch 1996. Die am häufigsten verordneten Wirkstoffe sind die beiden selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Paroxetin und Fluoxetin.

Die Ursachen für den Anstieg waren nicht untersucht worden. Die Wissenschaftler vermuten aber, dass die Diagnose Depression und deren Behandlung in den USA immer mehr gesellschaftlich akzeptiert werden.

Für die Werbung für Antidepressiva zahlten die Pharmafirmen 1999 knapp eine Milliarde US-Dollar, 3,3 Prozent davon wurden für Reklame gegenüber den Verbrauchern ausgegeben. 2005 hatte sich der Anteil bei gleichen Gesamtvolumen vervierfacht.