Infektionskrankheiten

Masernrisiko durch Fußball-EM und Olympia dpa, 19.04.2012 14:31 Uhr

Berlin - 

Angesichts der Fußball-EM in der Ukraine und der Olympischen Spiele in London rät das Robert Koch-Institut dazu, auch hierzulande den eigenen Masern-Impfschutz zu prüfen. Weil es in beiden Staaten seit Anfang 2012 heftige Masern-Ausbrüche gegeben habe, steige die Gefahr, dass die Erreger eingeschleppt würden, warnt das RKI.

„Masern sind eine der ansteckendsten Erkrankungen, die wir kennen, und sie sind nicht harmlos“, betont RKI-Präsident Professor Dr. Reinhold Burger. Unabhängig davon, ob man zu den Sportereignissen hinreise oder nicht, sollte der Impfschutz überprüft werden.

In Deutschland sind die Masern-Zahlen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: Von 2010 auf 2011 haben sich die Fälle laut RKI auf 1607 mehr als verdoppelt. Damit sind 20 von einer Million Einwohnern an Masern erkrankt. Um die Masern weltweit auszurotten, hat die WHO weniger als einen Fall pro einer Million Einwohner zum Ziel.

Vor zwei Jahren hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen, dass alle nach 1970 geborenen Erwachsenen ihren Masern-Impfschutz prüfen und komplettieren sollten. Laut RKI gibt es in dieser Gruppe noch viele Impflücken.

Besser sieht es dagegen bei den Kindern aus: Die Impfquoten der Schulanfänger sind dem RKI zufolge nicht nur für Masern in den vergangenen Jahren stetig gestiegen oder auf hohem Niveau geblieben. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern, das 2010 als erstes Bundesland die von der WHO geforderte Impfquote von 95 Prozent für beide Masernimpfungen erreicht hatte.