Phytosterole

Margarine schlecht fürs Herz

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Genetische Faktoren beeinflussen den Anteil pflanzlicher Sterole im Blut und gleichzeitig auch das Risiko für koronare Herzerkrankungen. Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig herausgefunden.

Pflanzliche Sterole (Phytosterole) sind Bestandteil pflanzlicher Öle und Fette. Weil sie die Cholesterinaufnahme im Darm hemmen, sind sie oft Margarinen oder Joghurts künstlich zugesetzt. Wie hoch der Sterolspiegel im Blut ist, hängt zudem von den menschlichen Genen ab.

In der Studie lokalisierten die Forscher zunächst mithilfe von 4000 Blutproben drei Genabschnitte, die den Sterolspiegel beeinflussen. Zwei von ihnen liegen in einem bekannten Lipidtransferprotein, der dritte Abschnitt in dem Gen, das die Blutgruppe bestimmt. In einem zweiten Schritt wiesen die Wissenschaftler auf der Basis von 27.000 Patientenproben einen Effekt der Gene auf das Risiko koronarer Herzerkrankungen nach. Demnach sind Träger der Blutgruppe 0 besonders vor einem hohen Sterolspiegel und Herzgefäßerkrankungen geschützt.

Die Forscher fordern ein Umdenken bei Ernährungsempfehlungen: „Aufgrund der Forschungsergebnisse kann die weit verbreitete Auffassung, dass Produkte mit Ersatzstoffen für tierische Fette grundsätzlich gesundheitsfördernd sind, nicht mehr aufrecht erhalten werden“, sagte Professor Dr. Joachim Thiery von der Uniklinik. Für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung müssten Phytosterole sogar als schädlich eingestuft werden.

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