Ebola-verwandter Erreger

Marburg-Virus: Weltweite Ausbreitung unwahrscheinlich

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Berlin -

Das Marburg Virus geriet bereits im August in die Schlagzeilen, als es in Guinea zu einem Ausbruch mit dem zu den Filo-Viren gehörendem Erreger kam. Das Virus ist hochpathogen und verwandt mit dem Ebola-Virus. 

Im August trat der erste Fall einer Infektion mit dem Marburg-Virus in Guinea auf. Das Virus gehört zur Familie der Filo-Viren, eine Gruppe von behüllten einzelstängigen RNA-Viren. Morphologisch betrachtet ist das Marburg-Virus identisch mit dem Ebola-Virus. Somit kann bei Ausbruch des Virus ähnlich gehandelt werden, wie bei Ebola. Durch die Erfahrungen mit dem Virus war Guinea gut auf das weitere Vorgehen vorbereitet und untersuchte über 100 Kontaktpersonen des Infizierten. Ein direkter Kontakt zu einem Wildtier konnte nicht nachgewiesen werden, wo der Mann sich angesteckt hat, bleibt offen.

Welche Tiere genau das Virus in sich tragen ist aktuell nicht geklärt. Lange Zeit galten Grüne Meerkatzen lange als Wirtstiere des Marburg-Virus. Heute weiß man, dass sie nur Zwischenwirte waren. Mittlerweile geht man beim ursprünglichen Wirtstier von einer speziellen Rasse Flughunde aus.

Anders als bei Corona: Kaum Ansteckung in der Inkubationsphase

Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich über Blut und Körperflüssigkeiten, jedoch auch als Tröpfcheninfektion. Anders als bei den Corona-Viren erfolgt die Ansteckung erst nach Auftreten der Symptome. Bei Sars-CoV-2 hingegen sind die Infizierten vor Symptomausbildung besonders ansteckend.

Filo-Viren – auch das Marburg-Virus – lösen hämorrhagische Fieber mit potenziell tödlichem Ausgang aus. Die Symptome umfassen neben Fieber auch Gelbsucht, Blutungsneigung, starkes Erbrechen mit Durchfall und Bauchschmerzen. Im späteren Stadium kann es zu Verwirrtheit und Delirium kommen. Hauptursache für tödliche Ausgänge ist das anhaltend hohe Fieber.

Keine spezifische Therapie gegen das Marburg-Virus

Bislang existiert keine spezielle Behandlung gegen den Erreger. Es kann nur symptomatisch mit Infusionen, Bluttransfusionen und fiebersenkenden Mitteln behandelt werden. Die Wirksamkeit des Ebola-Impfstoffes gegen das Marburg-Virus ist nicht ausreichend untersucht. Dennoch: Aufgrund des Wissensvorsprunges durch die Ebola-Forschung könnte ein Marburg-Impfstoff schneller entwickelt werden. Um eine Ausbreitung zu verhindern ist es wichtig, die infizierten Patient:innen zu isolieren. Auch nach dem Tod ist eine Ansteckung möglich. Zur Bestätigung der Diagnose kann der Arzt/die Ärztin Blut- unter anderem einen PCR-Test durchführen. Auch Blutuntersuchungen sind möglich.

Bislang wurden zwei größere Ausbrüche verzeichnet: 1998 im Kongo und 2004 in Angola. Von einer unkontrollierten weltweiten Verbreitung geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht aus. Der einmalige Fall in Guinea konnte rechtzeitig eingedämmt werden, ohne dass Folgeinfektionen aufgetreten sind. Für Guinea selbst sei das Risiko einer Epidemie wiederum hoch, warnt die WHO.

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