Tropenkrankheiten

Malaria: Fälschungen fördern Resistenzen

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Berlin -

Die Malaria-Todesfälle sind deutlich zurückgegangen. Aber Experten schlagen Alarm: Gefälschte oder mangelhafte Medikamente gefährdeten den Erfolg im Kampf gegen die Malaria, warnen Forscher der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) in den USA. Zwischen 20 und 42 Prozent der in 28 Ländern getesteten Präparate hatten eine schlechte Qualität oder waren gefälscht.

 

Die Forscher hatten Studien untersucht, die sich mit der Qualität der Präparate befasst hatten. In sieben asiatischen Ländern waren 1437 Proben in öffentlichen Apotheken oder privaten Läden gekauft worden. Ein Drittel hielt einer der Qualitätsprüfung nicht stand, knapp die Hälfte war nicht ordnungsgemäß verpackt, und ein Drittel war ganz gefälscht.

In einer weiteren Analyse waren 2634 Proben aus 21 afrikanischen Ländern südlich der Sahara untersucht worden: Auch hier wies mehr als ein Drittel Qualitätsmängel auf, etwa 20 Prozent waren gefälscht.

Allerdings bemängeln die Wissenschaftler, dass Daten aus wichtigen Malaria-Ländern fehlten und dass es teils Unzulänglichkeiten bei der Auswahl der Proben gegeben habe. So seien die Arzneimittel zum Beispiel nicht immer nach einem festen Schema erworben worden.

Die Autoren weisen außerdem darauf hin, dass es keine verlässlichen Zahlen darüber gebe, wie viele gefälschte oder mangelhafte Malaria-Medikamente wirklich weltweit im Umlauf seien und wie viele Menschen sie einnähmen. Über ihre Untersuchung berichten die Forscher im Fachjournal „The Lancet Infectious Diseases“.

 

 

Als Gründe für die Einnahme von ungeeigneten oder mangelhaften Medikamenten nennen die Forscher: Selbstmedikation der Patienten und unregulierter privater Verkauf, hohe Kosten der Arzneimittel und fehlender Zugang zu wirksamer Malaria-Behandlung, fehlende Prüfbehörden in den betroffenen Ländern und eine unzureichende Strafverfolgung von Fälschern. „Derzeit haben nur drei von 47 Malaria-Ländern in Afrika Labore, die für die Analyse dieser Medikamenten ausgestattet sind“, schreiben die Autoren.

Auch die Resistenzbildung durch Falscheinnahme stellt ein Problem dar: Zuletzt wurden Resistenzen gegen Präparate mit dem Wirkstoff Artemisinin aus der Grenzregion zwischen Thailand und Kambodscha entdeckt. Dies alarmiert die Gesundheitsbehörden weltweit, weil Kombinationspräparate mit Artimisinin als besonders wirksam gegen den Malaria verursachenden Parasiten Plasmodium falciparum gelten.

Den Wissenschafltern zufolge sind 3,3 Milliarden Menschen von einer Ansteckung mit Malaria in 106 Ländern bedroht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben 2010 etwa 655.000 Menschen an der Tropenkrankheit, die durch Anopheles-Mücken übertragen wird. Die Sterberate sei allerdings seit dem Jahr 2000 weltweit um mehr als ein Viertel gesunken.

 

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