Eine Genvariante schützt nach Angaben von Greifswalder Wissenschaftlern
vor einer Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori. Mit einer
Untersuchung des Bluts von knapp 11.000 Probanden aus zwei Studien sei
das menschliche Gen identifiziert worden. Es sei entscheidend dafür, ob
sich Helicobacter pylori im Magen an die Schleimhaut binden kann und so
ein Mensch infiziert wird.
Probanden, die nicht infiziert sind, trügen häufiger eine genetische Veränderung im TLR1-Gen (Toll like Receptor 1). Diese Veränderung spiele eine wesentliche Rolle für die angeborene Immunität, sagte die Greifswalder Wissenschaftlerin Professor Dr. Julia Mayerle.
Die deutsch-niederländische Studie ist im „Journal of the American Medical Association“ (Jama) veröffentlicht. Die Daten stammten unter anderem aus der Study of Health in Pomerania (SHIP), einer Langzeituntersuchung der Bevölkerung Vorpommerns. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Wissenschaftler für die Entwicklung zukünftiger Impfstrategien gegen Helicobacter pylori von großer Bedeutung.
Helicobacter pylori ist nicht nur für die Entstehung von Magengeschwüren, sondern auch für Magenkrebs verantwortlich. Es sei das einzige von der Weltgesundheitsorganisation anerkannte Bakterium, das gesichert eine Krebserkrankung auslösen könne, sagte Mayerle.
Das spiralförmiges Bakterium wurde 1982 von Barry Marshall und Robin Warren in Australien entdeckt und kultiviert. Beide Wissenschaftler wurden dafür 2005 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Der Erreger kann mittlerweile problemlos nachgewiesen und mit Antibiotika bekämpft werden.
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