Macrogol gehört zu den milden Laxantien. Die Produkte sollen bei regelmäßiger Einnahme die Stuhlfrequenz normalisieren. Im Handel sind Pulver und gebrauchsfertige Lösungen sowie neuerdings eine Brausetablette.
KSK hatte im vergangenen August die Rechte für die Macrolax Brausetabletten vom Zulassungsdienstleister Grünwalder übernommen und das Laxans nun unter dem Namen KSK Macrolax wieder eingeführt. Im Handel sind statt ehemals 10 Brausetabletten heute Packungen zu 10, 20 und 60 Stück.
Hauptbestandteil ist Macrogol 4000 zu 5g, das aufgrund seiner osmotischen Aktivität eine abführende Eigenschaft besitzt. Das Stuhlvolumen wird erhöht und somit die Motilität des Darms angeregt. Zudem wird mehr Wasser im Kolon gebunden und der Stuhl aufgeweicht. Eine regelmäßige Entleerung wird gefördert. So können vor allem Patienten mit chronischer Verstopfung von dem Medizinprodukt profitieren.
Die Brausetabletten mit Apfelsinenaroma sollen in einem Glas Wasser zu etwa 200 ml aufgelöst werden – es entsteht eine isotonische Lösung. Ein Rühren der Flüssigkeit ist nicht erforderlich. „Das Verhältnis von Elektrolyten und Flüssigkeit in der Lösung ist das gleiche wie in unserem Blut“, schreibt das Unternehmen. Auch andere Hersteller haben Macrogol und Elektrolyte in ihrem Produkt enthalten wie beispielsweise Hexal und Klosterfrau.
Macrogol-haltige Medizinprodukte sind grundsätzlich nicht verordnungsfähig. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist jedoch berechtigt, eine entsprechende Positivliste festzulegen. Diese ist in Anlage V der Arzneimittelrichtlinie festgehalten. Jedoch sind nur entsprechende Produkte zu finden, für die die Hersteller auch eine entsprechende Ausnahme beantragt haben.
Aufgenommen sind beispielsweise Macrogol AbZ, Dura, Ratiopharm, Ratiopharm flüssig Orange, TAD sowie Movicol, Movicol flüssig Orange, Junior aromafrei und schoko, Medicoforum Laxativ, Kinderlax elektolytfrei, Isomol und ParkoLax. Diese Produkte sind für Patienten ab dem vollendeten 12. Lebensjahr bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zur Behandlung der Obstipation unter bestimmten Umständen erstattungsfähig. Die Behandlung muss im Zusammenhang mit Tumorleiden, Megacolon, Divertikulose, Divertikulitis, Mukoviszidose, neurogener Darmlähmung, bei phosphatbindender Medikation bei chronischer Niereninsuffizienz, Opiat- sowie Opioidtherapie und in der Terminalphase.
Macrogolpräparate gehören zu den am häufigsten auf Kassenrezept abgegebenen Laxantien. Laut Arzneiverordnungsreport wurden 2016 knapp 46 Millionen Tagestherapiedosen (DDD) verschrieben. Zum Vergleich: Lactulose kam auf 20,5 Millionen DDD, Natriumpicosulfat und Bisacodyl auf 12,7 Millionen DDD und indischer Flohsamen auf etwa zwei Millionen DDD. Auf Klistiere und Suppositorien entfielen 1,5 Millionen DDD.
Unter den Anbietern von Macrogol liegt Norgine mit Movicol mit weitem Abstand vorn (27,4 Millionen DDD); dahinter folgen die Generikahersteller. Auch im Selbstzahlermarkt spielt Movicol eine wichtige Rolle.
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