Reisemedizin

Loperamid nicht bei Reisedurchfall

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Viele Urlauber packen in ihre Reiseapotheke Durchfallmittel mit dem Wirkstoff Loperamid ein. Dr. Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) hält das aber für „keine gute Idee“. Entsprechende Antidiarrhoika seien zwar „potente Durchfallstopper“, da sie als Opium-Derivate die Darmmuskulatur lähmen. „Oft ist Durchfall aber eine Abwehrreaktion des Körpers, um Keime loszuwerden“, erklärte Jelinek.

Wird der Darm aber mit Loperamid „verstopft“, könnten sich die schädlichen Keime dort weiter vermehren. Loperamid bekämpfe also nur die Symptome, nicht aber die Ursache. Bei Kindern bestehe außerdem die Gefahr, dass sie einen Darmverschluss erleiden.

Als „Mittel der ersten Wahl“ empfahl der Reisemediziner pflanzliche Medikamente mit den Wirkstoffen Tannin und Ethacridin. Tannin wird aus den Galläpfeln der Aleppo-Eiche gewonnen. Es lege einen Schutzfilm über die Schleimhaut des Darms und bremse so die Vermehrung schädlicher Keime. Ein solches Mittel sei zwar nicht so wirkungsvoll wie Loperamid, aber auch nicht so gefährlich, erklärte Jelinek: „Es stopft, aber lähmt den Darm nicht.“

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