Liraglutid, bekannt aus Victoza (Novo Nordisk), ist der erste Agonist am Glucagon-like Peptide, der im Disease Management Programm (DMP) Typ 2 Diabetes aufgeführt ist. Ein Erfolg, der auf die Ergebnisse der kardiovaskulären Endpunktstudie Leader zurückzuführen ist.
Die kardiovaskuläre Risikoreduktion wurde bereits 2017 in die Fachinformation von Liraglutid aufgenommen. Das Therapieziel rückt bei der Behandlung von Typ-2-Diabetikern immer mehr in den Behandlungsfokus. Bislang waren nur Metformin, Sulfonylharnstoffe, Insulin und Empagliflozin als bevorzugte Wirkstoffe in der DMP-Anforderungen-Richtlinie genannt. Mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger reiht sich Liraglutid zum 23. März neben Empagliflozin in die Empfehlung ein.
Die Anlage I der DMP-A-RL wird mit dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) unter Punkt 1.5.1 Grundsätze der Wirkstoffauswahl wie folgt geändert: „Patientinnen und Patienten mit manifester kardiovaskulärer Erkrankung, die mit Medikamenten zur Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren behandelt werden, können bei unzureichender Kontrolle des Diabetes mellitus/bei unzureichender Blutzuckerkontrolle von Empagliflozin oder Liraglutid in Kombination mit mindestens einem weiten oralen Antidiabetikum und/oder mit Insulin profitieren.“
„Mit der Aktualisierung der DMP-A-RL Diabetes Typ 2 würdigt der G-BA ganz klar die Bedeutung von Victoza in der Behandlung von Menschen mit T2D und hohem kardiovaskulärem Risiko“, sagt Dr. Katharina Thiele von Novo Nordisk.
Leader ist eine multizentrische, internationale, randomisierte, doppelblinde placebokontrollierte Studie mit Typ 2-Diabetikern mit hohem kardiovaskulärem Risiko. Verglichen wurde die Wirksamkeit von Liraglutid versus Placebo als Ergänzung zur Standardtherapie. 9340 Probanden wurden randomisiert und waren mindestens 3,5 und 5 Jahre Teil der Studie. Primärer kombinierter Endpunkt war die Zeit zwischen Randomisierung und Auftreten eines kardiovaskulären Ereignisses. Dazu zählten kardiovaskulärer Tod, nicht tödlicher Herzinfarkt oder nicht tödlicher Schlaganfall.
Victoza ist seit 2009 in Europa zugelassen und ist zur Behandlung des unzureichend kontrollierten Typ 2 Diabetes bei Erwachsenen zusätzlich zu Diät und körperlicher Aktivität entweder als Monotherapie, wenn Metformin ungeeignet ist oder in Kombination mit anderen Antidiabetika.
GLP-1-Analoga stimulieren die Insulinfreisetzung aus den Langerhans-Inseln und unterdrücken die Glukagon-Sekretion. Zudem verzögern sie die Magenentleerung und reduzieren das Körpergewicht. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
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