Typ-II-Diabetiker sind auf Insulin angewiesen. Doch Insuman Rapid als Abpackung in zehn Durchstechflaschen ist derzeit nicht lieferfähig. Was bedeutet das für die Betroffenen, die auf das schnell und kurz wirksame Bolusinsulin angewiesen sind?
Sanofi stellt mit Insuman Rapid ein Humaninsulin zur Verfügung, dass dank der schnellen Wirkung als Bolus zu den Mahlzeiten gespritzt wird. Das Insulin in der Durchstechflasche soll den Blutzuckeranstieg direkt nach dem Essen abfangen. Der Wirkeintritt erfolgt nach etwa 20 bis 30 Minuten und erreicht nach etwa eineinhalb bis drei Stunden das Maximum. Nach rund sechs Stunden endet die Wirkung.
Viele Diabetiker:innen sind gut auf das jeweils benötigte Insulin eingestellt. Derzeit wird jedoch ein Lieferengpass gemeldet. Betroffen sind die Packungsgrößen à 5 Patronen (N1, PZN 08923023) und zehn Patronen (N2, PZN: 08923000).
Diabetiker:innen haben passend zu Durchstechfläschchen ebenso die Insulinspritzen zu Hause. Der korrekte Umgang muss oft erlernt werden. Vor allem Senior:innen könnten nun große Schwierigkeiten haben, kurzfristig mit dem erforderlichen Wechsel auf einen anderen Anbieter oder gar eine andere Darreichungsformen umzugehen. Allein der schlichte Firmenwechsel kann gerade ältere Menschen sehr verwirren. Compliance und korrekte Anwendung sind gefährdet.
Sanofi verweist nach Anfrage auf den Fertigpen Insuman Rapid Solostar. Als Alternative kommt auch Berlinsulin H Normal Pen Injektionslösung von Berlin-Chemie in Betracht. Bei Umstellung auf einen Pen treten allerdings oft Unsicherheiten auf. Einen Überblick zu behalten, ist selbst für das Fachpersonal angesichts der Fülle der angebotenen Applikationsformen schwierig. Zudem funktioniert die Applikation mittels Pen völlig anders.
Sanofi will Ende der Kalenderwoche 41 wieder lieferfähig sein, also Mitte Oktober. Wer vorher Nachschub braucht, muss sein Rezept für Insuman rapid Patronen vom Arzt ändern lassen.
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