Blutdrucksenker, Antibiotika, Insulin oder simple Halsschmerztabletten: Es bleibt kaum ein Wirkstoff, der mittlerweile nicht von Lieferschwierigkeiten betroffen ist. Die Defektetöpfe der Apotheken scheinen überzuquellen.
In die Liste der Dauerdefekte reihen sich neben Amoxicillin, Ibuprofen und Pantoprazol nun auch andere Wirkstoffe verschiedener Indikationsgebiete ein:
Selbst bei Erkältungsmitteln fehlt es an allen Enden. Halsschmerztabletten und Hustensaft sind mittlerweile ebenso schwer zu bekommen wie gängige Lutschpastillen zum Befeuchten der Schleimhäute. Betroffen sind etwa Emser Pastillen oder Isla Moos.
Die Kritik an der These, die aktuellen Lieferengpässe seien auch ein Verteilungsproblem, wird immer lauter. Die Aufforderung von SPD-Gesundheitssprecherin Heike Baehrens, an Apotheken keine Medikamente zu hamstern, wirkt für viele Apotheker:innen eher kontraproduktiv. Auch der vorgeschlagene Flohmarkt für Medikamente sei aberwitzig, sind sich viele Inhaber:innen einig. Um Notdienste mit fehlenden wichtigen Medikamenten meistern zu können, müsse man sich sehr gut vorbereiten, so Günter Brands, Inhaber der Marien Apotheke in Reken in Nordrhein-Westfalen. Auch vor eigens angefertigten Fiebermitteln schrecke man nicht zurück: „Kein Kind soll unversorgt nach Hause gehen.“ In der Heegbach Apotheke in Erzhausen hat Inhaber Nojan Nejatian Initiative ergriffen und kurzerhand die fehlenden Fieberzäpfchen selbst angefertigt: „Unsere Aufgabe ist die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten. Wir helfen so gut wir können.“
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