Lieferengpässe bei Tollwutimpfstoffen Nadine Tröbitscher, 13.02.2024 13:46 Uhr
Für Tollwutimpfstoff inaktiviert sind Lieferengpässe gemeldet. Betroffen sind Rabipur (Bavarian Nordic) und Verorab (Sanofi Pasteur).
Lieferengpässe von Impfstoffen sind beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gelistet. Bavarian Nordic meldet für Rabipur einen Engpass vom 6. Februar bis voraussichtlich 29. Februar. Verorab wird voraussichtlich vom 9. Februar bis 15. März nicht verfügbar sein.
Eigentlich sollte Rabipur ab Ende Januar wieder zur Verfügung stehen. Doch jetzt wurde der Engpass verlängert. Weil Rabipur Marktführer ist – neun von zehn Tollwutimpfstoffdosen entfallen auf Rabipur – konnte die Neueinführung den Engpass nicht abfedern. Zwar konnte die Lieferplanung bei Verorab eingehalten werden, aber die extrem hohe Nachfrage führte zu einem Lieferabriss. Notfalldepots werden dem Vernehmen nach weiter beliefert.
Handlungsempfehlungen der Ständigen Impfkommission stehen noch aus und sind in Vorbereitung. Mitte Januar hieß es noch, dass die Verfügbarkeit von Tollwutimpfstoffen für die postexpositionelle Prophylaxe (PEP) gewährleistet ist. Über jede öffentliche Apotheke sei bei gegebener Indikation zur PEP der Bezug von Tollwutimpfstoff und Tollwut-Immunglobulin möglich. Hat der Großhandel keine Ware an Lager, können die Apotheken auf die Notfalldepots zugreifen.
Verorab
Verorab kann zur präexpositionellen und postexpositionellen Prophylaxe gegen Tollwut bei Personen aller Altersgruppen angewendet werden. Nach der Impfung erfolgt der Schutz durch die Induktion von Tollwutvirus-neutralisierenden Antikörpern. Für die präexpositionelle Grundimmunisierung werden drei Dosen zu je 0,5 ml an den Tagen 0, 7 und 28 intramuskulär verabreicht. Eine Auffrischimpfung besteht aus einer Dosis zu 0,5 ml. Die postexpositionelle Prophylaxe sollte sobald wie möglich nach Verdacht einer Tollwut-Exposition verabreicht werden.