Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zählt die Liste der von Lieferengpässen betroffenen Arzneimittel zu Jahresbeginn 460 Präparate. Es fehlen Antibiotika, Blutdruckmittel und wichtige Schmerz- und Beruhigungsmittel. Apotheken müssen derzeit für mehr als drei Millionen Versicherte Alternativen finden.
Das Ergebnis einer Auswertung der vertragsärztlichen Arzneiverordnungsdaten für die Jahre 2022 bis 2024, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) veröffentlicht hat, zeigt deutlich: Massive Lieferengpässe bleiben auch in diesem Jahr weiterhin ein Dauerthema, das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) konnte keine Abhilfe schaffen. Laut BfArM zählt die aktuelle Liste der von Engpässen betroffenen Arzneimittel 460 Präparate.
So fehlen wichtige Antibiotika mit Wirkstoffen wie Doxycyclin, Amoxicillin und Clindamycin mindestens bis Ende Januar, teilweise ist das Ende der Engpässe auch erst Mitte des Jahres in Sicht. Aufgrund von Produktionsproblemen sind aktuell auch Augensalben mit dem antibiotischen Wirkstoff Gentamicinsulfat schwer oder gar nicht erhältlich. Laut BfArM ist eine Besserung der Engpässe frühestens Ende Januar zu erwarten.
Ähnlich sieht die Situation auch bei den Opioiden aus. Es fehlen Arzneimittel mit den Wirkstoffen Hydromorphon, Buprenorphin oder auch Oxycodon. Wobei für Hydromorphon-Präparate beispielsweise aktuell 22 Lieferengpässe gemeldet sind. Bei Verordnungen über buprenorphinhaltige Arzneimittel müssen Apotheken derzeit häufiger die Patient:innen erklären, dass das Präparat nicht lieferbar ist. So sind aktuell Transdermale Pflaster schwer oder gar nicht lieferbar.
Produktionsprobleme gibt es aktuell auch bei etlichen Arzneimitteln für die Anwendung am Auge. So fehlen neben Timolol- und Hydrocortisonaugentropfen auch Augensalben mit dem Wirkstoff Prednisolon oder Aciclovir.
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