Analoginsuline

Levemir für Kleinkinder zugelassen

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Der Insulinhersteller Novo Nordisk macht im Bereich der langwirksamen Analoginsuline gegenüber seinem Mitbewerber Sanofi Boden gut: Ab sofort kann Levemir (Insulin detemir) bereits bei Kindern ab zwei Jahren eingesetzt werden. Die Zulassung wurde von der EU-Kommission entsprechend erweitert. Damit ist Levemir laut Novo Nordisk derzeit das einzige Basalinsulin-Analogon in dieser Altersgruppe.

Bislang war Levemir erst ab sechs Jahren zugelassen. Doch auch bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren mit Typ-I-Diabetes stellt Levemir nach Konzernangaben eine ebenso effektive Behandlung dar wie NPH-Insulin. Die Rate an Hypoglykämien – insgesamt und nachts – sei sogar geringer als unter NPH-Insulin und Insulinaspart. Allerdings sei wegen der geringen Patientenzahl die statistische Aussagekraft in Bezug auf die Signifikanz eingeschränkt.

Nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) darf Levemir – ebenso wie das Konkurrenzprodukt Lantus (Insulin glargin) von Sanofi – nur dann zu Lasten der Kasse verordnet werden, wenn mit der Behandlung keine Mehrkosten gegenüber einer Therapie mit intermediär wirkendem Humaninsulin verbunden sind. Weil dabei die tatsächlichen Kosten entscheiden, haben die Hersteller eine Reihe von Versorungsverträgen geschlossen.

Levemir wurde im Molekül verändert, so dass sich nach der Injektion Hexamere bilden, die langsam dissoziieren und reversibel an Albumin binden. Laut Novo Nordisk hat Levemir am IGF-1-Rezeptor eine geringere Affinität als Humaninsulin – die Bindung wird für ein erhöhtes Krebsrisiko verantwortlich gemacht.

 

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