Leo: Innohep mit neuem Namen Alexandra Negt, 15.10.2020 11:51 Uhr
Leo informiert aktuell Ärzte und vereinzelt auch Apotheker über die Einführung von neuen Produktbezeichnungen für Innohep Fertigspritzen (Tinzaparin). Ziel der neuen Deklaration ist die eindeutigere Kennzeichnung der absoluten Wirkstoffmenge je Einzelspritze.
Innohep-Fertigspritzen enthalten das niedermolekulare Heparin Tinzaparin-Natrium. Durch Bindung des physiologischen Antithrombins wirkt das Medikament antithrombotisch und hemmt die Blutgerinnung. Der Wirkstoff wird in gebrauchsfertigen Glasspritzen in zwei Konzentrationen angeboten. Durch eine neue Produktbezeichnung möchte der Hersteller Leo eine eindeutigere Kennzeichnung der absolut enthaltenen Wirkstoffmenge je Einzeldosis erzielen.
Aktuell sind zwei verschiedene Konzentrationen erhältlich. Zum einen eine Injektionslösung mit 10.000 I.E. pro Milliliter und zum anderen eine Injektionslösung mit 20.000 I.E. pro Milliliter. Die niedrigere Dosierung dient der Prophylaxe von thromboembolischen Ereignissen, die höhere Dosierung der Behandlung solcher Krankheitsbilder.
Die Spritzen enthalten unterschiedliche Füllvolumina, aus denen sich unterschiedliche Wirkstoffmengen je Spritze ergeben. Aktuell muss die Menge des absolut enthaltenen Anti-Xa (in I.E.) je Fertigspritze umständlich berechnet werden. Ein Beispiel: Das Produkt „Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,7 ml“ enthält pro Fertigspritze somit 14.000 I.E., da nur 0,7 ml enthalten sind. Leo Pharma möchte Dosierungsfehler durch die komplexe Dosierungsangabe zukünftig vermeiden und ändert daher die Produktbezeichnung.
- Alt: „Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,7 ml“ mit 14.000 I.E pro Spritze
- Neu: „Innohep 14.000 Anti-Xa I.E./0,7 ml Fertigspritze“ mit weiterhin 20.000 I.E. pro Milliliter
Seit 1999 gingen bei der Arzneimittelkommission (AMK) immer wieder Meldungen zu Risiken bei der Anwendung des Arzneimittels aufgrund der Deklaration ein. 90 Meldungen liegen insgesamt vor. Trotz der Angabe der Gesamtfüllmenge sowie verschiedener farblicher Markierungen kommt es zu Dosierungsproblemen. Die Konzentration („20.000 I.E./ml“) steht im Arzneimittelnamen und somit auch auf der Packung zu vordergründig. In der Apotheke kommt ein weiteres Problem hinzu: In der Apothekensoftware steht das Volumen als indirektes Maß der Wirkstoffmenge (in I.E.) am Ende einer langen Artikelbezeichnung.
Das Vorhandensein von Importprodukten kommt darüber hinaus erschwerend hinzu. Diese können in der jeweiligen Bezeichnung des Herkunftslandes die absolute Wirkstoffmenge ausweisen, die sich dann auf der Umverpackung und den Fertigspritzen befindet. Auch der gesetzlich vorgeschriebene Import-Aufkleber irritiert zusätzlich. Die Folge: Fehlbestellungen und Falschabgaben.
Leo passt den Produktnamen nun so an, dass die Gesamtdosis der Spritze in der Artikelbezeichnung direkt ersichtlich wird. Aus „Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,7 ml“ wird somit „Innohep 14.000 Anti-Xa I.E./0,7 ml Fertigspritze“. Die bestehende Farbcodierung wird beibehalten.