Genforschung

Leberzellen aus Narbengewebe

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Berlin -

Forschern der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist es im Mausmodell gelungen, Narbengewebe in der Leber in gesunde Zellen zu verwandeln. Die Mäuse hatten eine chronische Erkrankung, die mit einer die Leberfunktion beeinträchtigenden Bindegewebsbildung einhergeht. Nur vier genetische Faktoren hätten die Zellen im lebenden Organismus in funktionsfähige Leberzellen umwandeln können.

Die Forscher verwendeten eine ähnliche Technik wie bei der Umwandlung von Gewebezellen in induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen). Die vier Faktoren wurde in einer speziell entwickelten „Kassette“ gebündelt, die die Wissenschaftler in inaktivierte Adenoviren einfügten, um sie spezifisch zu den Bindegewebszellen transportieren zu können.

Laut MHH eröffnet die Methode völlig neue Wege für die Behandlung von Vernarbungsprozessen, die als Folge von chronischen Entzündungen in nahezu allen Organen auftreten können. Der Clou: Nicht nur die Vernarbung des Organs könne vermindert werden; gleichzeitig werde die für den gesamten Organismus wichtige Leberfunktion wieder hergestellt. Bis zum Einsatz am Menschen werden aber noch einige Jahre intensiver Forschung notwendig sein.

Für Anwendungen im Labor sollen die Ergebnisse aber direkt nutzbar gemacht werden. „Mit dem System wollen wir die Herstellung von menschlichen Leberzellen im Labor verbessern, um an ihnen zum Beispiel Medikamente zu testen“, schreiben die Forscher. Die drei Wissenschaftler der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie veröffentlichten ihre Ergebnisse gemeinsam mit weiteren Kollegen in der Fachzeitschrift „Cell Stem Cell“.

2012 hatten US-Forscher ohne den Einsatz von Stammzellen im Herzen einer Maus Muskelzellen erneuert. Wissenschaftler des Duke University Medical Centers in North Carolina setzten zur Umwandlung des vernarbten Gewebes sogenannte microRNAs ein, die in der Zelle die Aktivität vieler Gene regulieren.

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