Ophthalmika

Längere Behandlungsintervalle für Eylea

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Berlin -

Bayer hat von der EU grünes Licht für ein neues Behandlungsschema des Augenmedikaments Eylea erhalten. Ärzte können nun die individuellen Behandlungsintervalle für Patienten mit der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) je nach Befund ausdehnen. Die Patienten müssen sich das Mittel dann nicht mehr so häufig ins Auge spritzen lassen.

Bisher waren zur Behandlung der Krankheit im ersten Jahr monatliche Injektionen und dann Injektionen alle zwei Monate vorgesehen. Nun können die Abstände, in denen Eylea ins Auge injiziert werden muss, nach den nötigen ersten Verabreichungen auf zwölf oder mehr Wochen ab dem ersten Behandlungsjahr verlängert werden.

Mit dieser Änderung werde Eylea auch künftig eine sehr gute Wettbewerbsfähigkeit haben, sagte der Medizinchef der Augenheilkunde von Bayer, Patrick Bussfield. Die Belastung für Patienten, für die längeren Behandlungsintervalle in Frage kommen, wird deutlich geringer. Zugleich können Ärzte wegen der frei werdenden Kapazitäten potenziell mehr Patienten behandeln.

Aflibercept ist rekombinantes Fusionsprotein. Es ist zusammengesetzt aus humanen Teilen von VEGF-Rezeptoren, die mit dem menschlichen Immunglobulin IgG1 kombiniert wurden. Der Wirkstoff fungiert dabei als löslicher „Ersatzrezeptor“ und bindet mit einer höheren Affinität an VEGF-A und an den Plazenta-Wachstumsfaktor PlGF und kann so die Bindung und Aktivierung der verwandten VEGF-Rezeptoren hemmen.

Bayer hält für Eylea die Vermarktungsrechte außerhalb der USA. Das Arzneimittel ein wichtiger Treiber im Pharmageschäft. Bayer hatte den Umsatz mit Eylea 2017 Wechselkurs-bereinigt um über 18 Prozent auf fast 1,9 Milliarden Euro gesteigert. Das waren mehr als 11 Prozent des Erlöses der Pharmasparte.

Dem Kassenschlager droht aber Konkurrenz: Novartis hat vor wenigen Monaten positive Daten aus seinen Phase-III-Studien Hawk und Harrier zum Wirkstoff Brolucizumab vorgelegt. Der Wirkstoff richtet sich gegen das gleiche Eiweiß wie Eylea und muss im Abstand von drei Monaten als Injektion verabreicht werden.

Novartis hatte bereits Ende 2017 Studienergebnisse vorgelegt. Im diesem Zusammenhang bestätigte der Konzern die Erreichung der primären Studienziele: Das Mittel erwies sich im Vergleich zu Eylea als nicht unterlegen. Weiter hieß es, dass die Mehrzahl der Patienten nach einer anfänglichen Ladephase auf einen zwölfwöchigen Behandlungsintervall umsteigen konnte.

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