Levomethadon und Methadon werden in der Drogenersatztherapie eingesetzt. Die entsprechenden Substitute werden in Apotheken hergestellt und können als Lösungen direkt an den Patienten oder die Arztpraxis abgegeben werden. Seit einiger Zeit sind auch Tabletten mit verschiedenen Stärken erhältlich, die eine patientenindividuelle Substitutionstherapie gewährleisten können.
Hexal hat mit der Markteinführung von L-Poladdict sein Portfolio erweitert. Die Tabletten mit dem Wirkstoff Levomethadon sind in den Stärken 5 mg, 20 mg und 30 mg erhältlich. Die unterschiedlichen Dosierungen sollen eine individuelle Therapie sichern. Neben Hexal hat auch Sanofi L-Polamidon (Levomethadon) als Tablette auf dem Markt, jedoch nicht zu 30 mg.
Levomethadon wird zur oralen Substitutionstherapie bei opioidabhängigen Erwachsenen eingesetzt, die sich in einer medizinischen, sozialen und psychotherapeutischen Behandlung befinden. Die Dosierung wird individuell festgelegt und richtet sich nach dem Auftreten von subjektiven und objektiven Entzugserscheinungen. Dabei ist die möglichst niedrigste Erhaltungsdosis anzustreben. Die Patienten werden über mehrere Tage eingestellt. Am ersten Tag kann die Gabe morgens und abends erfolgen, je nach Wirkung. Innerhalb von ein bis sechs Tagen sollten dann die Patienten auf eine einmalige morgendliche Gabe eingestellt sein. Die maximale Erhaltungsdosis sollte 60 mg nicht überschreiten. Ausnahmen sind jedoch möglich, sofern ein Missbrauch ausgeschlossen werden kann.
Die Tabletten befinden sich in einer kindergesicherten Blisterverpackung. Zum Einsatz kommen die Arzneimittel sowohl für den Take-home-Bedarf, als auch für die Sichtvergabe. Levomethadon ist ein vollsynthetisches Opioidanalgetikum, das in seiner Struktur Morphin ähnelt. Der Wirkstoff hat eine morphinartige Wirkung und unterdrückt Entzugssymptome ohne „high“ zu machen. Eine Wirkung tritt nach etwa ein bis zwei Stunden ein und kann im Rahmen der Therapie nach anfänglichen acht Stunden bis zu 48 Stunden andauern.
Ebenfalls zur Substitutionstherapie auf dem Markt sind Fertigpräparate mit Methadon (Methaddict, Hexal, Methadon Neuraxpharm) und Buprenorphin (Buprenaddict, Hexal). Ärzten wird so die Möglichkeit geboten, für ihre Patienten die passende Therapieoption zu finden, die für die entsprechenden Lebensumstände zugeschnitten ist.
In Deutschland werden derzeit etwa 78.5000 opioidabhängige Patienten im Rahmen der Substitutionstherapie behandelt. Laut Hexal hat sich in den letzten 15 Jahren der Anteil an Levomethadon verdoppelt und liegt aktuell bei 33 Prozent. Dahinter liegt Buprenorphin mit einem Anteil von etwa 23 Prozent der Verordnungen.
Eine Substitutionstherapie erhalten Patienten, die durch den Missbrauch illegaler erworbener Opioide abhängig geworden sind. Die Behandlung kann als Dauersubstitution erfolgen, verfolgt aber das Ziel der Substanzfreiheit. Patienten sollen durch die Therapie ihre gesundheitliche und soziale Situation verbessern und in der Gesellschaft integriert bleiben. Ein Substitutionsprogramm geht mit einer psychologischen Betreuung einher. Verwendet werden unter anderem Methadon, Levomethadon, Buprenorphin, retardiertes Morphin und Diamorphin. Im Rahmen der Substitutionstherapie nehmen Patienten das entsprechende Medikament unter Aufsicht ein oder erhalten eine Take-Home-Verordnung.
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