Novartis ist gleich bei zwei Medikamenten einer möglichen EU-Zulassung näher gekommen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gab sowohl für die personalisierte Zelltherapie Kymriah als auch für Jakavi zur Behandlung der immunologischen Reaktion Graft-versus-Host ein positives Urteil. Die finale Entscheidung der EU-Kommission steht nun als Nächstes an.
Bei Kymriah geht es um die Behandlung erwachsener Patienten mit einer bestimmten Form von Lymphkrebs. Eingesetzt werden soll diese sogenannte CarT-Therapie, wenn die Patienten zuvor bereits zwei oder mehr systemische Therapielinien erhalten haben, die Krankheit aber zurückgekehrt ist, teilte Novartis am Freitag mit. Im Falle einer Zulassung wäre dies die dritte Indikation, in der Kymriah Patienten aus der EU zur Verfügung steht. Auch für Jakavi empfiehlt das Gremium die EU-Zulassung.
Unter der Graft-versus-Host-Reaktion versteht man eine immunologische Reaktion, die in der Folge einer Knochenmark- oder Stammzelltransplantation auftreten kann. Dabei reagieren vor allem die im Transplantat enthaltenen T-Lymphozyten eines Spenders gegen den Empfängerorganismus.
Laut Mitteilung erleidet fast die Hälfte der Patienten nach einer allogenen Transplantation entweder eine akute oder chronische GvHD. Im Fall einer Zulassung wäre Jakavi der erste JAK1/2-Inhibitor, der für Patienten mit GvHD in Europa zur Verfügung steht.
In beiden Fällen dürfte sich die EU-Kommission in etwa zwei Monaten äußern.
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