Gentechnik

Kritik an „Designer-Baby“

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Die gentechnische Veränderung eines Embryos hat Wissenschaftlern in New York den Vorwurf eingehandelt, sie bereiteten den Weg für „Designer-Babys“ vor. Die Forscher der Cornell Universität hatten einem einzelligen menschlichen Embryo ein Gen für ein fluoreszierendes Protein eingesetzt. Nach drei Tagen zeigten alle Zellen, die sich inzwischen gebildet hatten, einen schimmernden Ton. Mit dem Versuch wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob der fluoreszierende Marker bei der Zellteilung auch in die Tochterzellen geht, berichtete die „New York Times“ am Dienstag.

Das Center for Genetics and Society (CGS), eine nichtkommerzielle Wächterorganisation im kalifornischen Oakland, kritisierte den Versuch. Die Forscher hätten auf eigene Faust und ohne öffentliche Diskussion eine bisher gültige ethische Grenze überschritten, erklärte die stellvertretende Direktorin Marcy Darnovsky. Der Direktor der Zentrums für Reproduktionsmedizin an der Cornell Universität, Zev Rosenwaks, wies die Vorwürfe zurück. Der Versuch sei mit einem nicht lebensfähigen Embryo gemacht worden, der sich nie zu einem Baby hätte entwickeln können, betonte er. Das Embryo habe drei statt zwei Sätze von Chromosomen gehabt.

Kritiker befürchten dem Bericht zufolge, dass die Gentechnik es eines Tages erlaubt, Wunschbabys zu „züchten“, die besonders hübsch, schlau oder sportlich sind. Der umstrittene Versuch war laut Zeitung bereits im vergangenen Herbst bei einer Medizinerkonferenz in den USA vorgestellt worden, hatte zunächst aber kein Aufsehen erregt. Erst nachdem die britische Regierung das Experiment in einem Bericht aufführte, sorgte ein Beitrag in der Londoner Zeitung „The Sunday Times“ für kritische Reaktionen. Ein gentechnisch verändertes Affenbaby wurde bereits 2001 vorgestellt. Forscher aus Oregon hatten in die Eizelle eines Affenweibchens vor der Befruchtung ein Fluoreszenz-Gen eingefügt.

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