Krebsforschung

Forscher züchten langlebige Killerzellen

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Berlin -

Ein japanisches Forscherteam hat langlebige krebsspezifische Killerzellen hergestellt. In Zukunft könnten diese Zellen neue Wege bei der Behandlung von Krebs eröffnen. Die Laborergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Cell – Stem Cell“ veröffentlicht. Bis zum Einsatz in der Therapie sind aber noch einige Hürden zu überwinden.

Die Gruppe um Professor Dr. Hiroshi Kawamoto vom Riken Research Center in Yokohama programmierte weiße Blutkörperchen zunächst in ein Art Embryonalzustand zurück, zu sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen).

Für diese Technik der Rückprogrammierung hatte Professor Dr. Shinya Yamanaka von der japanischen Universität Kyoto 2012 den Medizin-Nobelpreis erhalten. Aus den iPS-Zellen entwickelten die Wissenschaftler die neuen T-Lymphozyten.

T-Lymphozyten erkennen und töten fremde Organismen oder kranke Zellen im Körper. Auch Krebszellen können von den Killerzellen erkannt und zerstört werden, weshalb diese Zellen schon seit Jahren im Fokus der Krebsforschung stehen. Bisher war eine effiziente Krebstherapie in den meisten Fällen jedoch nicht möglich, da Anzahl und Lebensdauer der Killerzellen für eine erfolgreiche Behandlung nicht ausreichten. Dem Forscherteam aus Japan ist es nun im Labor gelungen, die Lebensdauer der Killerzellen deutlich zu erhöhen.

Ob sich damit Krebs erfolgreich behandeln lässt, muss noch untersucht werden. „In den nächsten Schritten soll erforscht werden, ob diese regenerierten T-Lymphozyten im menschlichen Körper spezifisch Tumorzellen erkennen und töten können und keine Auswirkung auf die anderen Zellen im Körper haben“, erklärte Kawamoto. „Sollte das der Fall sein, könnten die Zellen zur Krebstherapie direkt in die Patienten injiziert werden.“

Die Herstellung von iPS-Zellen ist inzwischen zwar etabliert, aber sehr zeitaufwendig. Außerdem zeigen Studien einer US-Forschergruppe, dass es dabei zu Veränderungen am Erbmaterial DNA kommt. Anstatt den Krebs zu bekämpfen, könnten iPS-Zellen im Patienten daher auch Krebs verursachen. Erst wenn diese Risiken genauer untersucht und verstanden sind, können die induzierten Killerzellen in der Krebstherapie verwendet werden.

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