Tumorprävention

Krebs: Lymphknoten nicht entfernen dpa, 20.07.2011 15:47 Uhr

Berlin - 

Bei Brustkrebspatientinnen kann die Bestrahlung nicht befallener Lymphknoten eine Behandlungsoption sein. Eine aktuelle Studie aus Kanada zeigt, dass diese Methode nach der Brustoperation schonender als eine operative Entfernung ist und die Gefahr eines Tumorrückfalls senken kann. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) hin. Ähnliche Ergebnisse hätten Studien zu Magen- und Lungenkrebs gebracht.

Chirurgen entfernen nicht befallene Lymphknoten oftmals vorsorglich operativ, da sich daran zuerst Metastasen bilden. „Dass das komplette Entfernen der Lymphknoten die Heilungschancen verbessert, wird heute zunehmend infrage gestellt“, sagt Professor Dr. Jürgen Dunst, Präsident der DEGRO und Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Lübeck. Seine Gesellschaft habe jedoch noch keine Empfehlung für eine Lymphknoten-Bestrahlung aller Betroffenen ausgesprochen und wolle erst die Ergebnisse von Langzeitstudien abwarten. Diese sollen in etwa drei Jahren vorliegen.

Für die aktuelle Studie aus Kanada erhielten alle Frauen wie üblich nach der OP eine Bestrahlung der Brust, bei der Testgruppe wurde zusätzlich eine der nicht entfernten Lymphknoten in der Achselhöhle bestrahlt.